105-jährige Steglitzerin zu Besuch im Roten Rathaus
Kein prominenter Politiker oder Staatsoberhaupt aus einem fernen Land besuchte kürzlich den Regierenden Bürgermeister von Berlin. Und dennoch empfing Michael Müller im Roten Rathaus einen besonderen Gast: Ella T., eine der ältesten Bürgerinnen aus Steglitz.
Ella T. ist Jahrgang 1912. Der Regierende Bürgermeister hatte die rüstige Dame aus Anlass ihres 105. Geburtstags zu einem Plausch eingeladen. Zwischen seinen politischen Termine fand Müller eine halbe Stunde, um mit ihr bei einem Kaffee über das lange Leben der Jubilarin zu plaudern.
Ella T. erklärte dem Regierenden Bürgermeister das Geheimnis ihres hohen Alters und erzählte aus ihrem nicht immer leichten Leben, in dem sie zwei Weltkriege und den mühsamen Aufbau in Berlin erlebte. Beim Thema Luftbrücke stellten beide fest, dass sie früher fast Nachbarn gewesen sind. Michael Müller lebte nördlich des Kreuzbergs und Ella T. südlich davon in der Kreuzbergstraße.
Heute lebt Ella T. in Steglitz – immer noch in den eigenen vier Wänden. Unterstützt wird die rüstige Seniorin besonders beim Einkaufen. „Doch wenn es das Wetter erlaubt, geht sie mit“, sagt Ernst-Christoph Bösener vom Ehrenamtlichen Dienst des Bezirks. Er überbringt schon seit vielen Jahren die Geburtstagsglückwünsche an die Jubilarin.
Seit ihrem 100. Geburtstag stand bei Ella T. schon vier Mal ein Opernbesuch auf dem Wunschzettel. Im vergangenen Jahr organisierte Ernst-Christoph Bösener den Besuch einer Plenarsitzung des Deutschen Bundestages. In diesem Jahr nun sollte es ein Besuch beim Berliner Bürgermeister sein. Bösener sorgte dafür, dass dieser Wunsch in Erfüllung ging.
Und im nächsten Jahr? Die Seniorin hat Michael Müller aufmerksam zugehört, als er von der renovierten Staatsoper schwärmte. „Es wäre keine Überraschung, wenn die dann 106-Jährige sich in einem halben Jahr selbst vom neuen Glanz und der verbesserten Akustik der Staatsoper Unter den Linden überzeugen will“, sagt Bösener.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.