Sechste Sporthalle jetzt Notunterkunft: Stadträtin appelliert an Eltern und Vereine

Steglitz-Zehlendorf. Zwei neue Sporthallen sind im Bezirk für die Unterbringung von Geflüchteten freigeräumt worden. Damit stellt Steglitz-Zehlendorf nunmehr Sporthallen an sechs Standorten als Notunterkunft zur Verfügung. Nicht jeder zeigt dafür Verständnis.

Zuletzt sind die Sporthallen der Schweitzerhof-Grundschule in Zehlendorf und die Halle der 10. ISS in der Lauenburger Straße dazu gekommen. Mit der Kiriat-Bialik-Halle in Lankwitz, die Anfang November zur Notunterkunft wurde, sind damit erstmals auch Schulsporthallen betroffen.

„Wir müssen bei den Hallen bestimmte Voraussetzungen beachten“, erklärt Cerstin Richter-Kotowski (CDU). So müssen sie mindestens 1000 Quadratmeter groß sein, um separate Bereiche für Männer und Frauen mit Kindern einrichten zu können.

Bei allen Beeinträchtigungen für den Schulsport würde jedoch der Unterricht immer realisiert, erklärt die Stadträtin. Unter anderem sei der gesamte Sportunterricht der Schweitzerhof-Schule an die John-F.-Kennedy-Schule verlegt worden. Leider sei das Verständnis bei den Eltern nicht immer vorhanden, sagt Richter-Kotowski. Sie würden immer wieder Ängste äußern, die Flüchtlinge könnten Krankheiten einschleppen. Dass ihre Kinder nicht mehr in vollem Umfang ihrem sportlichen Hobby nachgehen können, sorge auch für Unmut.

Der Berliner Hockey Verband hat kein Verständnis, dass der Bezirk die nunmehr sechste Halle zur Verfügung stellt, während andere Bezirke sich weigern. „Wir erkennen die Unterbringung von Flüchtlingen in Turnhallen an, aber wir brauchen die Sporthallen auch für die Integration“, schreiben die Sportler in einem Offenen Brief. Sich zu weigern, sei für Richter-Kotowski der falsche Ansatz. Zum einen hätte der Bezirk sein Soll, 4000 Flüchtlinge aufzunehmen, noch lange nicht erfüllt. Zum andern könne sie es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren, „dass kleine Kinder bei zunehmender Kälte kein Dach über dem Kopf haben.“ Auch die Ängste der Eltern kann sie nicht verstehen: „Wer es geschafft hat, Tausende Kilometer unter schwierigsten Bedingungen zurückzulegen, ist nicht krank – nur sehr schwach und hungrig.“ Ein bisschen mehr Mitgefühl würde sie freuen. KM

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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