Unbegründete Sorge vor Dürre
Dem Teltowkanal geht auch bei Trockenheit das Wasser nicht aus

Durch die Flüsse Berlins fließt auch in den heißen Monaten stetig das Wasser. Während in Brandenburg bereits Wasserknappheit herrscht, ist in Berlin keine Notsituation in Sicht. Trotzdem ist man in Berlin auf Dürren diesmal besser vorbereitet als noch 2018. Auch der Teltowkanal spielt dabei eine Rolle.

Es droht wieder, ein Rekordsommer zu werden. Einige östliche Bundesländer haben bereits mit Wassermangel zu kämpfen. In Brandenburg ist teilweise sogar das Gießen mit Trinkwasser untersagt, weil an anderer Stelle sonst nur noch Tropfen aus dem Wasserhahn perlen. Einzig Berlin scheint mit der Trockenheit kein Problem zu haben.

Der Grund dafür liegt unter anderem im Schleusensystem der Stadt. Alle Flüsse Berlins werden über Staustufen reguliert, deren Schleusen man im Bedarfsfall schnell öffnen und wieder schließen kann. Auch der Teltowkanal, der sich im Osten aus der Spree speist und im Westen durch Steglitz-Zehlendorf bis zum Griebnitzsee und in die Unterhavel fließt, wird so reguliert. „Der Teltowkanal ist kein stark fließendes Gewässer, sondern hat nur eine ganz geringe Strömung“, sagt Derk Ehlert von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. 0,58 Kubikmeter pro Sekunde messe die Geschwindigkeit des Kanals. Zum Vergleich: Die Havel liefert selbst zur Sommerzeit noch dreieinhalb Kubikmeter Wasser ab. Ursprünglich war der Teltowkanal übrigens 1906 angelegt worden, um den Berliner Westen zu entwässern.

Derk Ehlert erläutert Präventionsmaßnahmen: „Letztes Jahr hatten wir nur eine ganz geringe Durchflussmenge. Dieses Jahr wurden daher früher die Schleusen geschlossen.“ Bereits am 25. Juni sei dies geschehen, nur bei Engpässen sollen die Schleusen geöffnet werden. Fließt ein Gewässer zu langsam, erhöhen sich auch die Schwebstoffe, also mineralischen Stoffe oder Dreckpartikel, im Wasser. Ökologisch gesehen sei das aber noch nicht problematisch. Sorgen, dass Berlin einmal auf dem Trockenen liege, müsse man sich nicht. „Trockenheit hat hier vor allem Auswirkungen auf kleinere Seen und Tümpel“, so Ehlert. „Teiche sind etwa aus Schichtenwasser und dazu da, Regenwasser aufzufangen.“ Dass kleinere Gewässer, von denen es auch im Bezirk so einige gibt, austrocknen, sei also nicht schlimm und für manche Tierarten sogar wichtig.

Damit es in Berlin auch in Zukunft stetig aus dem Wasserhahn sprudelt, steht die Stadtverwaltung jedoch in engem Kontakt zu seinen Nachbarbundesländern. „Wir treffen uns mehrfach im Monat mit Verantwortlichen aus Sachsen und Brandenburg“, erzählt Ehlert, „denn Wasser ist auch in Berlin von extrem vielen Faktoren abhängig.“

Autor:

Julia Hubernagel aus Prenzlauer Berg

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