Jetzt wird zweimal durchgewischt
An zunächst fünf Schulen im Bezirk wird häufiger saubergemacht

Der Unmut von Eltern war in den vergangenen Monaten immer weiter gestiegen. Schulen, in denen die Flure, Mensen und Toiletten dreckig sind und die Hygiene für die Kinder nicht gewährleistet ist, sorgten in mehreren Bezirken für Ärger.

In Tempelhof-Schöneberg, wo entsprechende Mängel in der Vergangenheit unter anderem in Anträgen des Kinder- und Jugendparlaments aufgezählt wurden, gibt es nun Aussicht auf Besserung. Wie die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung mitgeteilt haben, werden in zunächst fünf Schulen im Bezirk demnächst die Reinigungsdurchläufe von einem auf zwei am Tag erhöht. Das betrifft die Ruppin-Grundschule in Friedenau, die Friedenauer Gemeinschaftsschule, die Teltow- sowie die Havelland-Grundschule in Schöneberg und die Bruno-Bürgel-Grundschule in Lichtenrade. „Im Sommer werden dann die Erfahrungen mit den neuen Reinigungsintervallen ausgewertet, unter Umständen angepasst und erweitert und auch an den übrigen Schulen umgesetzt“, so die Fraktion.

„Das ist ein schönes Beispiel dafür, was Kommunalpolitik auch über die Grenzen eines Bezirks erreichen kann, wenn die Kommunalpolitiker über Parteigrenzen hinweg an einem Strang ziehen und dabei auf eine Landesregierung stoßen, die das Problem sieht und lösen will“, bewertet die schulpolitische Sprecherin der Grünen, Martina Zander-Rade, den Fortschritt.

Dem ursprünglich von ihrer Partei eingereichten Antrag, dass im nächsten Haushalt die erforderlichen Gelder für die zweiten Reinigungsdurchläufe an den Schulen bereitgestellt werden, hatten sich anschließend auch SPD, CDU und FDP angeschlossen. „Hier gibt es keine parteipolitischen Gewinner, die großen Gewinner hier sind unsere Schulen“, sagt Zander-Rade. Mit nur einer Reinigung am Tag, da sind sich die Parteien einig, können viele Schulen für den Ganztagsbetrieb nicht saubergehalten werden. Vor allem an den großen Schulen habe dies laut Grüne zu unzumutbaren Zuständen geführt, „insbesondere, wenn im Gebäude auch noch Reparatur-, Sanierungs- oder andere Bauarbeiten zu erledigen waren“. Damit sei nun bald Schluss.

Für das Jahr 2020 stehen den Bezirken nach Angaben der Partei für die neuen Reinigungsintervalle fünf Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung. 2021 sollen es noch einmal sieben Millionen Euro sein.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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