Musikunterricht in Corona-Zeiten
Am Luise-Henriette-Gymnasium komponieren Schüler am Computer

Wenn es die Corona-Regeln zulassen, arbeiten die Schüler im Computerraum des Musikpavillons.
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Viele Schulen tun sich mit digitalem Unterricht während der Corona-Zeit schwer. Das ist am Luise-Henriette-Gymnasium anders, besonders was die Musik betrifft. Bereits seit mehr als zehn Jahren arbeiten die Jugendlichen mit einer Musik-Software, die ihnen das Komponieren erlaubt – auch in den eigenen vier Wänden.

„Natürlich vermissen unsere Schülerinnen und Schüler die gemeinsame Zeit in unserem Musikpavillon an der Germaniastraße“, sagt Musiklehrer Andreas Langbehn. Aber es helfe sehr, dass sich jeder zu Hause die kostenlose Software heruntergeladen habe und dort damit arbeiten könne. Für die Anfänger in den siebten Klassen hat Langbehn gleich zu Beginn des ersten Lockdowns Tutorials auf Youtube erstellt, in denen er die allerersten Schritte erklärt.

Der Clou: Auch wer kein Instrument beherrscht, kann mit dem Programm Musik machen. „Alle erfahren im direkten Umgang etwas über Noten, Tonhöhen, Rhythmus und so weiter. Die Schüler lernen effektiver und motivierter als im herkömmlichen Unterricht, weil Theorie und Praxis zu einer Einheit werden,“ so Andreas Langbehn.

In der Regel gibt er seinen Schülern etwas vor, einen Hip-Hop-Beat, ein Gefühl oder ein stimmungsvolles Bild. Dazu entwickeln sie dann ein Stück. Die musikalische Spanne ist groß. Sie reicht von Popsongs der 70er-Jahre bis zu klassischen Klängen. Ihre Aufgaben bekommen die Jugendlichen zugemailt oder sie besorgen sie sich aus der schuleigenen Cloud. Die fertigen Stücke gehen zurück an die Musiklehrer oder werden in einem Online-Treffen den Mitschülern vorgestellt und besprochen. Oft tauschen sie sich auch schon zuvor aus und geben sich gegenseitig Tipps.

Der Erfolg ist messbar: Im vergangenen Jahr mussten die Absolventen des Musikleistungskurses nur wenige Wochen nach dem ersten Lockdown in die Abiturprüfungen. Mithilfe von Software und Tutorials übten sie zu Hause und schlossen mit der Durchschnittsnote 1,9 ab.

Schon vor Corona war diese Art des Unterrichts erfolgreich. Inzwischen bietet Andreas Langbehn an der Berliner Universität der Künste und an der Rostocker Hochschule für Musik und Tanz Lehrveranstaltungen zu Themen wie „Komponieren an Laptops“ an. Außerdem stellen die Musiklehrer des Luise-Henriette-Gymnasiums auch anderen Schulen ihre Tutorials gerne zur Verfügung.

Wenn es die Corona-Regeln zulassen, arbeiten die Schüler im Computerraum des Musikpavillons.
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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