Erinnerung an eine mutige Frau
Verordnete wollen Grünanlage nach Elisabeth Schumacher benennen

Die Grünanlage Wolffring im Fliegerviertel soll nach der Widerstandskämpferin Elisabeth Schumacher benannt werden. Das haben die Bezirksverordneten auf den gemeinsamen Antrag von Grünen und SPD hin jetzt mit großer Mehrheit beschlossen.

Elisabeth Schumacher (1904-1942) lebte mit ihrem Mann Kurt Schumacher im Haus Hansakorso 2, heute Werner-Voss-Damm 4, bis sie von der Gestapo verhaftet wurden. Dort sind bereits Stolpersteine zum Gedenken verlegt worden. Doch das reicht den Bezirksverordneten nicht. „Eine Benennung der Grünanlage hält die Erinnerung an die ehemalige Bewohnerin der Gartenstadt wach“, sagt von Bertram von Boxberg, kulturpolitischer Sprecher der Grünen. Seiner Fraktion geht es genauso wie den Sozialdemokraten grundsätzlich auch darum, die Leistungen von Frauen zu würdigen. „Wir wollen die Vielfalt weiblichen Handelns, Schaffens und Denkens sichtbar machen – denn Mädchen und junge Frauen brauchen auch Vorbilder“, erklärt die gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Manuela Harling.

Doch wer war Elisabeth Schumacher? Geboren wurde sie 1904 als Elisabeth Hohenemser in Darmstadt. Als Endzwanzigerin kam sie 1933 zum Kunststudium nach Berlin. Den Nazis galt sie als „Halbjüdin“, damit war ihr eine feste Anstellung verwehrt. Deshalb arbeitete Elisabeth Schumacher als freie Grafikerin.

Über ihren Mann, den Bildhauer Kurt Schumacher, den sie 1934 geheiratet hatte, bekam sie Kontakt zum Widerstandskreis um Harro Schulze-Boysen, der Teil der „Roten Kapelle“ war. Sie fotokopierte und verkleinerte illegale Schriften, half bei der Weitergabe, organisierte Hilfe für von den Nazis Verfolgte. Anfang August 1941 nahm sie den aus Moskau kommenden Fallschirmagenten Albert Hößler auf und vermittelte ihm Kontakte zu Harro Schulze-Boysen und Hans Coppi. Ein Jahr später wurde sie festgenommen, am 19. Dezember 1942 zum Tode verurteilt und gemeinsam mit ihrem Mann drei Tage später in Plötzensee ermordet. Sie wurde nur 38 Jahre alt.

Elisabeth Schumacher ist Teil der Vorschlagsliste mit Frauennamen für Straßenbenennungen, die beim Bezirksamt geführt wird.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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