BVV fordert Handlungskonzept zur Bewältigung des demografischen Wandels

Tempelhof-Schöneberg. Beinahe ein Drittel der Bezirksbevölkerung ist im Seniorenalter und es werden immer mehr. Diese Entwicklung, demografischer Wandel genannt, kann nicht länger ignoriert werden.

„In manchen Kiezen und Ortsteilen stellen Senioren bereits 30 Prozent und mehr der Bevölkerung“, so Joachim Pohlmann, Mitglied der bezirklichen Seniorenvertretung. Klar ist, dass sich die Altersstruktur unaufhaltsam verändert und für alle Generationen verträglich gestaltet werden muss. Da ist die Politik gefordert. Das geht nun damit los, dass die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) in der Mai-Sitzung auf Antrag der SPD-Fraktion beschlossen hat, das Bezirksamt zu beauftragen, „ein Handlungskonzept für die positive Bewältigung des Demografischen Wandels in Tempelhof-Schöneberg vorzulegen“.

Zu diesem Konzept gehören zunächst „eine Analyse aktueller Zahlen und Prognosen genauso wie Strategien für die verschiedenen Handlungsfelder im Bezirk“. Das Konzept sollte unter Einbeziehung wichtiger Akteure erstellt werden. Ausdrücklich genannt werden in dem Antrag zum Beispiel die Seniorenvertretung, das Kinder- und Jugendparlament und der Beirat von und für Menschen mit Behinderung. Als Handlungsfelder werden vor allem Gesundheit und Pflege, Wohnen und Mobilität sowie Strategien, um insbesondere junge Familien an den Bezirk zu binden, definiert. Bis Ende Juli erwarten die Bezirksverordneten einen ersten Bericht „über den aktuellen Stand“ der amtlichen Konzeptentwicklung. „Der demografische Wandel ist die Herausforderung für die Zukunft unserer Gesellschaft“, sagt die SPD-Bezirksverordnete Wiebke Neumann.

Nach Angaben des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg lebten Ende des Jahres 2015 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor) insgesamt 70 334 melderechtlich registrierte Bürger, die das 65. Lebensjahr und mehr erreicht hatten, in Tempelhof-Schöneberg. Knapp 45 000 Personen standen mehr oder weniger kurz davor. Dem gegenüber wurden nur 42 604 Kinder und Jugendliche im Alter bis 18 Jahre gezählt. Ende 2015 lebten insgesamt 341 161 Menschen, darunter 114 939 mit Migrationshintergrund im Bezirk. HDK

Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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