Kleingartenkolonie am Flughafen gehört jetzt zu Friedrichshain-Kreuzberg

Tempelhof. Auf der nördlichen Seite des Columbiadamms, gegenüber vom ehemaligen Flugfeld, gab es eine Verschiebung der Bezirksgrenze. Tempelhof-Schöneberg ist kleiner, Friedrichshain-Kreuzberg größer geworden.

Nachdem die Senatsinnenverwaltung mit Billigung der Tempelhof-Schöneberger Bezirksverordnetenversammlung kürzlich die "12. Verordnung zur Änderung der Bezirksgrenzen" erlassen hat, ist die 7,3 Hektar große und von knapp 100 Laubenpiepern bewirtschaftete "Kolonie am Flughafen" nun Teil von Kreuzberg. Tempelhof bekommt im Gegenzug ein Straßenteilstück vom Columbiadamm. Und als Ausgleich dürfen Tempelhof-Schöneberger Sportvereine künftig die Sportflächen auf dem Lilienthal-Dreieck und dem Yorckdreieck nun gleichberechtigt mitnutzen, obwohl sie nicht im Bezirk liegen. Offiziell wird der Gebietsaustausch mit einer Vereinfachung von Verwaltungs- und Planungsprozessen begründet. Um zum Beispiel am Columbiadamm Straßenarbeiten durchführen zu können, mussten sich bislang drei Bezirksverwaltungen an den bürokratischen Vorbereitungen beteiligen, künftig sind es nur noch zwei: Tempelhof-Schöneberg und Neukölln. Ursprünglich sollte eigentlich das Lilienthal-Dreieck gegen das Yorckdreieck getauscht werden. Entsprechende Verhandlungen zwischen den beiden Bezirken führten jedoch zu nichts. In der Friedrichshain-Kreuzberger BVV hätte die Abtretung des Yorckdreiecks am Gleisdreieck-Park wohl nicht die geringste Chance auf eine Mehrheit gehabt.

Die 97 Kleingärtner sind freilich zufrieden. Gefühlt haben sie sich laut Koloniechef Wolfgang Hahn eh schon Friedrichshain Kreuzberg zugehörig. Nicht zuletzt deshalb, weil sie von diesem Bezirk kräftig bei ihrem Widerstand gegen Baupläne des Senats unterstützt wurden. Ursprünglich war das Kleingartengelände im Rahmen der Entwicklung des Flughafengeländes zur Wohnbebauung vorgesehen. Diese Pläne wurden dann einige Zeit vor dem Volksentscheid aufgegeben. Ob das so bleibt, wird sich zeigen. Das durch den Volksentscheid bedingte Bauverbot gilt nämlich nur für das ehemalige Flugfeld und nicht für das außerhalb liegende Kleingartengelände.

Horst-Dieter Keitel / hdk
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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