Die Condor ist gelandet
Letztes Exemplar der Focke-Wulf Fw 20 wird im Flughafen ausgestellt

Der Rumpf der Maschine ist rund 20 Meter lang. | Foto: Stiftung Deutsches Technikmuseum
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  • Der Rumpf der Maschine ist rund 20 Meter lang.
  • Foto: Stiftung Deutsches Technikmuseum
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Tempelhof ist um eine Attraktion reicher: Die letzte noch existierende Focke-Wulf Fw 200 „Condor“ ist am 23. Juni auf dem ehemaligen Flughafen eingetroffen. Künftig soll die 80 Jahre alte Maschine hier ausgestellt werden.

Fünf Schwerlasttransporter und sechs Lkw brachten den Oldtimer in Einzelteilen zum Hangar 7, wo er wieder zusammengebaut wird. Seine Reise hatte er in Bremen angetreten, nachdem er in den vergangenen 20 Jahren an unterschiedlichen Orten restauriert worden war. Das Ganze ist ein Gemeinschaftsprojekt von Deutschem Technikmuseum, Airbus, der Deutschen Lufthansa Berlin-Stiftung und Rolls-Royce.

Die Fw 200 "Condor" steht für ein einmaliges Stück Luftfahrtgeschichte. Konstruiert für 26 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder, war sie eines der ersten viermotorigen Ganzmetallflugzeuge der Welt, entwickelt in Bremen von Focke-Wulf. Im Jahr 1938 stellte sie einen Rekord auf: Sie flog in knapp 25 Stunden nonstop von Berlin-Staaken nach New York, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 255 Kilometern pro Stunde. Zurück zum Flughafen Tempelhof ging es noch schneller mit 321 Kilometern pro Stunde. Das Ende der Flugboote, die damals den Ozean überquerten, war damit eingeläutet.

Weitere Rekorde erreichte der Flugzeugtyp zwischen Berlin und Kairo sowie zwischen Berlin und Tokio. Bald nach dem Zweiten Weltkrieg war die Epoche der Fw 200 jedoch vorbei, fast alle Exemplare wurden verschrottet. Die Rekonstruktion begann 1999. Damals ließ das Deutsche Technikmuseum das Wrack einer Condor bergen, die 57 Jahre zuvor vor Norwegen notgewassert hatte. Wegen starker Korrosion brach es jedoch auseinander. Weil weder Konstruktionspläne noch Wartungsdokumente erhalten geblieben waren, folgten rund zwei Jahrzehnte Detailarbeit und Wiederherstellung des Rumpfes in Bremen. Insgesamt beteiligten sich 150 Freiwillige daran, vor allem ehemalige Techniker und Ingenieure von Airbus.

Lufthansa-Ruheständler in Hamburg stellten das Rumpfheck und das Leitwerk wieder her, während ehemalige Mitarbeiter von Rolls Royce mit Auszubildenden die vier Triebwerke in Oberursel restaurierten. Erstmals endmontiert hat das Team den Oldtimer dann in diesem Mai in Bremen.

Nun geht es erneut daran, ihn zusammensetzen. Das Technikmuseum als Eigentümer der Maschine hat mit der Tempelhof Projekt GmbH eine Vereinbarung über die Unterstellung und Präsentation von drei historischen Flugzeugen abgeschlossen: Neben der Condor sollen bald auch eine Iljuschin IL-14 und eine Douglas C54 (Rosinenbomber) zu besichtigen sein.

Der Rumpf der Maschine ist rund 20 Meter lang. | Foto: Stiftung Deutsches Technikmuseum
Der Rumpf des Oldtimers ist rund 20 Meter lang | Foto: Deutsches Technikmuseum
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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