Wettbewerb für Neubau des Museums der Moderne mit zwei möglichen Standorten
Tiergarten. Eine neue Stätte für Kunst und der Standort steht auch schon fest? So sah es noch vor sechs Wochen aus.
Für den Neubau eines Museums der Moderne am Kulturforum hatte der Bundestag 200 Millionen Euro bewilligt. Als Standort waren zwei Grundstücke im Gespräch: eines, im Besitz der öffentlichen Hand, in der Sigismundstraße hinter der Neuen Nationalgalerie, das andere vorne an der Potsdamer Straße. Es gehört der evangelischen Kirche.
Am 16. Juli hat der Haushaltsausschuss des Bundestages die erste Tranche über 2,4 Millionen Euro freigegeben. Der Bund entschied den Standort gleich mit – an der Potsdamer Straße. Das entsprach dem ausdrücklichen Wunsch der privaten Mäzene, deren Sammlungen zusammen mit öffentlichen Beständen zur klassischen Moderne gezeigt werden sollen.
Nun meldet die Deutsche Presse-Agentur dpa, dass sich Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und Haushaltsexperten des Bundestages doch darauf verständigt haben, dass das geplante Museum der Moderne mit den beiden Standorten in den Wettbewerb geht. Ein entsprechendes Eckpunktepapier liegt vor. Der Haushaltsausschuss muss noch eine endgültige Entscheidung treffen. Man kann gespannt auf die Reaktion der Privatsammler sein.
Eröffnung 2021?
Der Ideenwettbewerb kann starten. Mitte des nächsten Jahres soll es dann den Realisierungswettbewerb geben. Gegenüber dpa sagte die Kulturstaatsministerin, eine Eröffnung 2021 sei möglich, wenn „alles glatt geht“. Architekten und Stadtplaner fordern bereits seit Längerem, bei dem Projekt für das neue Museum eine Umgestaltung des gesamten Areals des vielgescholtenen Kulturforums einzubeziehen.
"Unkalkulierbare Risiken"
Wilfried Wang, stellvertretender Direktor der Sektion Baukunst an der Akademie der Künste Berlin, und Bernhard Schneider, Verantwortlicher für die Initiative Kulturforum der Stiftung Zukunft Berlin, hatten schon früh gewarnt, mit der Freigabe der Mittel vorab auch eine Entscheidung über den Museumsstandort zu verbinden. Damit würde „die Logik einer verantwortungsvollen Stadtentwicklungspolitik auf den Kopf gestellt“. Stiftung Zukunft Berlin und Akademie der Künste sehen bei einem „Augen zu und durch“-Vorgehen „unkalkulierbare Risiken für das Kulturforum, für den Zeitplan und für das internationale architektonische Renommee der deutschen Hauptstadt“. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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