Das klingt schon besser
Nach jahrelangen Verzögerungen startet die Sanierung maroder Musikschule im Wedding

Der Hoffmannbau in der Ruheplatzstraße 4 vor der Volkshochschule Wedding.  | Foto: Dirk Jericho
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  • Der Hoffmannbau in der Ruheplatzstraße 4 vor der Volkshochschule Wedding.
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Die Pläne zur Sanierung der Weddinger Zweigstelle der Musikschule Fanny Hensel wurden bereits 2013 vorgestellt. Doch erst jetzt sollen die Arbeiten an dem denkmalgeschützten Gebäude in der Ruheplatzstraße 4 wirklich beginnen.

Das dreigeschossige Haus ist völlig marode, von den Wänden blättert Farbe ab, die Möbel sind uralt. In den letzten Jahren wurde nichts mehr investiert. Fünf Jahre später und mit 4,45 Millionen Euro fast doppelt so teuer wie einst kalkuliert wird das frühere Wohndienstgebäude der Schule in der Antonstraße komplett neu gemacht.

Das von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann entworfene Gebäude ist seit den Fünfzigerjahren Sitz der Weddinger Muikschule. Der beigefarbene Hoffmann-Bau wurde bereits zu Beginn der Sommerferien 2018 leergezogen. Musiklehrer und Schüler trompeten und trommeln in verschiedenen Grundschulen wie in der Leo-Lionni-Grundschule in der Müllerstraße 158.

Haupt-Ausweichquartier ist seit Jahren der sogenannte Knochen in der Swinemünder Straße 80. Der Modulbau neben dem früheren Diesterweg-Gymnasium wird wegen seiner Form so genannt und wurde einst als Klassenraumerweiterung errichtet. Nach dem Auszug der Diesterweg-Schule war das Fertigteilhaus auch ein paar Jahre Bezirksbibliothek.

Altbau, Stahl und Glas

Die Planungen für die Musikschulsanierung hatten sich „aufgrund von Abstimmungsproblemen zwischen den Architekten und der Denkmalschutzbehörde“ verzögert, wie das Bezirksamt mitteilt. Das ursprüngliche Architektenbüro wurde durch ein anderes ersetzt. Mit der denkmalgerechten Sanierung sollen auch die Grundrisse verbessert werden. Clou ist ein dreigeschossiger Anbau mit zusätzlichen Musikräumen. Das Gebäude mit Flachdach steht drei Meter neben dem Baudenkmal und wird über einen Verbindungsbau aus einer Stahl-Glaskonstruktion an das Haupthaus angeschlossen. Über gläserne Brücken gelangt man in den Altbau. Denkmalschützer wollten, dass durch den transparenten Verbindungsbau die Nordwestfassade des Hoffmannbaus weiterhin erkennbar bleibt. Über den Anbau und die Glasbrücken ist erstmals der barrierefreie Zugang in den Altbau möglich.

Der Neubau ist zukünftig Haupteingang zum Gebäudeensemble. Durch das baulich bedingte Halbgeschoss sind Wartebereich und Foyer eineinhalbgeschossig. Die Wedding-Filiale der Musikschule Fanny Hensel wird durch den Umbau erstmals einen Vorspielsaal haben. Das Motto dieser Zweigstelle ist „Vielfalt unter einem Dach“. Rund 1000 Schüler üben in der Weddinger Musikschule; insgesamt lernen im Bezirk rund 5500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene Instrumente, Gesang und Tanz. Mit dem Neubau und saniertem Altbau verbessern sich die Arbeitsbedingungen für 70 Musiklehrer.

Wandel an der Ruheplatzstraße

Das Baufeld für den Anbau ist schon freigemacht, die Schadstoffsanierung abgeschlossen. Die Bagger sollen im Februar anrücken. Im dritten Quartal 2020 soll die neue Musikschule fertig werden. Der Neubau ist nicht das einzige Projekt in der Ruheplatzstraße. Direkt daneben, auf dem Gelände des Gemeinschaftsgartens Himmelbeet, ist ein Fußballbildungszentrum geplant. Der sogenannte Safe-Hub – ein Multifunktionsgebäude mit drei zusammenhängenden Fußballplätzen – soll ab 2020 gebaut werden. Torwart-Titan Oliver Kahn unterstützt mit seiner gleichnamigen Stiftung das vier Millionen Euro teure Vorzeigeprojekt.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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