Zwischenlösung für die Müllerstraße
Bezirk plant Radweg auf einem Teilstück / Parkstreifen fällt weg

Die Müllerstraße soll für Radfahrer sicherer werden. Das Bezirksamt plant dort einen breiten Radweg – zunächst auf einem Teilstück. Im Gegenzug entfällt in der geschäftigen Hauptstraße der Parkstreifen.

Viele Autos, viele Busse, Lieferverkehr und Parkstreifen, aber nirgendwo ein Radweg. „An kaum einer anderen Stelle in Wedding sind die Probleme so sichtbar in Asphalt gegossen wie in der Müllerstraße“, sagt Umweltstadträtin Sabine Weißler (Grüne). Von einer klimafreundlichen und sicheren Mobilität könne dort keine Rede sein. Das soll sich nun ändern. Das Bezirksamt will die Nord-Süd-Tangente durch Wedding baulich verändern. Angedacht ist zunächst eine Zwischenlösung, die aber mehr als nur ein Pop-up-Radweg sein soll. „Denn schwierige und gefährliche Stellen werden für eine sichere Befahrung hergerichtet“, so Weißler.

Zuerst ist der Abschnitt zwischen Luxemburger Straße, Schulstraße und dem S- und U-Bahnhof Wedding an der Reihe. Dort entsteht auf beiden Seiten ein drei Meter breiter Poller-Radweg. Der Platz für die Fußgänger bleibt so wie er ist. Das Nachsehen haben die Autofahrer. Der Parkstreifen soll nämlich wegfallen. Was für Ärger sorgen dürfte, denn die quirlige Müllerstraße ist für ihre vielen Geschäfte bekannt.

Umbaupläne mussten aktualisiert werden

Laut Bezirksamt war der Umbau zwischen Seestraße und Bahnhof Wedding schon lange vorgesehen und die Planung bereits fast fertig. Dann kam das neue Mobilitätsgesetz mit neuen Standards, weswegen umgeplant werden musste. Die aktualisierten Pläne schlugen vor, die beiden Autospuren auf eine „überbreite Fahrspur“ zu verringern. Zwei Jahre lang wurde geplant, bis die Senatsverkehrsverwaltung im April entschied, es doch bei zwei Fahrspuren zu belassen, einen breiten Radweg zu bauen und den Mittelstreifen zu verschmälern, damit der Platz ausreicht. Doch dem Bezirksamt riss jetzt offenbar der Geduldsfaden. „Wir haben uns entschieden, nicht mehr auf ein Happy End der Idealplanung für die Müllerstraße zu warten“, sagt Stadträtin Weißler.

Sie setzte eine Task Force Müllerstraße ein, die besagte Übergangslösung erarbeitete. Die Planung für den endgültigen Umbau will der Bezirk zusammen mit der Verkehrssenatsverwaltung weiter vorantreiben.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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