Streit unter Nachbarn: Steff Ulbrich zum Schiedsmann für Weißensee gewählt
Weißensee. Als neuer Schiedsmann für Weißensee ist von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Steff Ulbrich gewählt worden.
Zuständig ist er für den Schiedsamtsbezirk 10, der den gesamten Ortsteil Weißensee umfasst. Wenn „Streithähne“ zu ihm kommen, wird der Schiedsmann versuchen, sie zu einem sachlichen und freundlichen Umgang miteinander zu bewegen. Denn der Leitspruch der Schiedsleute lautet „Schlichten statt richten!“.
Damit grenzt sich der Schiedsmann auch klar von den Aufgaben der Gerichte ab. Er sucht nicht nach der Wahrheit oder nach Beweisen. Ein Schiedsspruch ist immer ein Kompromiss, bei dem beide Seiten aufeinander zugehen. Schiedspersonen gibt es seit über 160 Jahren. In Berlin amtieren zurzeit 88, im Bezirk Pankow sind es elf.
Gewählt wurde Steff Ulbrich von der BVV für eine Amtszeit von fünf Jahren. Er verfügt über mehrjährige Erfahrungen als Richter am Jugendschöffengericht, in der Arbeit als Aufsichtsratsvorsitzender einer Siedlungs- und Gartengenossenschaft sowie in diversen Fördervereinen. Ein typisches Beispiel für die Arbeit von Schiedsleuten sind Nachbarschaftsstreitereien. Der Schiedsmann kann außerdem bei Beleidigungen oder bei Verletzungen des Briefgeheimnisses eingeschaltet werden. In der Regel werden Klagen zu solchen Straftatbeständen nicht vor Gericht verhandelt, weil sie nicht von „öffentlichem Interesse“ sind.
Wer seinen Konflikt von einer Schiedsperson schlichten lassen möchte, der muss sich immer an die zuständige Schiedsperson im Amtsbezirk seines Antragsgegners wenden. Der Vorteil für die beim Schiedsmann Hilfe suchenden Bürger: Eine Schlichtung, wenn sie denn erreicht wird, ist weit kostengünstiger als ein Gerichtsverfahren. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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