Erste Bilder: Fotografen erinnern sich in der Brotfabrik an ihre Anfänge
Weißensee. „Mein erstes gutes Foto“ heißt eine neue Ausstellung in der Galerie der Brotfabrik am Caligariplatz.
Die Ausstellung hält Wort, was ihr Titel verspricht. Galeristin Petra Schröck zeigt 45 erste gute Fotos von 45 Autoren. Diese geben zugleich in Texten einen Einblick in die Entstehungsgeschichte ihrer Erstlinge. Einer der Ausstellenden ist Lorenz Kienzle. Er erinnert sich: „Im Kunstunterricht meiner Schule hatte ich nur eine einzige Stunde in der Dunkelkammer verbracht. Ich erinnere mich noch, wie der Lehrer mich hetzte, das Fotopapier schnell von Schale zu Schale zu lupfen.“
Aber als Kienzle dann seinen eigenen Vergrößerer hatte, war er trotzdem der Meinung, den ganzen Dunkelkammerprozess bereits zu beherrschen. Er kaufte sich Schalen, die nötige Chemie und zwei heruntergesetzte Packungen Fotopapier. Dass es sich dabei um schwer verkäufliches Papier handelte, mit dem er seine Erfahrungen machen musste, merkte er erst später.
„Ich sperrte mich allein im Bad ein und legte los“, berichtet Lorenz Kienzle. „Das erste gute Bild, das ich ganz allein vergrößerte, war ein Stillleben, eine Fahrradkurbel an einem Kieselstrand. Viele alte Fotos habe ich im Laufe der Jahre weggeschmissen. Aber dieses eine habe ich immer aufgehoben. Denn es war mein erstes selbst vergrößertes Foto.“
Mehr über 45 weitere Fotos und deren Geschichte können Besucher bis zum 16. August in der Ausstellung erfahren. Geöffnet ist täglich von 16 bis 20 Uhr. Am 30. Juli um 19 Uhr findet in der Ausstellung mit den beteiligten Künstlern ein Diskussionsabend zum Thema „Was ist ein gutes Foto“ statt. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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