Stadtansichten und Porträts
Letzte Ausstellung vor dem Umbau der Galerie in der Brotfabrik

Ein Schäfer mit ungewöhnlichen Hintergrund. | Foto: Manfred Uhlenhut
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„Zeitblicke“ heißt die neue Ausstellung in der Galerie der Brotfabrik. Es ist die letzte vor dem Umbau des Gebäudes.

Zu sehen sind Fotografien von Manfred Uhlenhut. Der in Magdeburg geborene Fotografiker (1941-2018) ließ sich nach seinem Studium an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst in Berlin nieder. Er war Fotoreporter und Bildredakteur für Zeitungen und Zeitschriften, wie „Neues Leben“, „NBI“ und „Armeerundschau“‘ sowie freier Fotograf.

Daneben erarbeite er Filmsequenzen für die DEFA und das Fernsehen. Er war Mitbegründer der Gruppe „Jugendfoto Berlin“, die sich für einen künstlerisch hochwertigen, lebendigen und ehrlichen Bildjournalismus einsetzte, erklärt Brotfabrik-Galeristin Petra Schröck. Die „Zeitblicke“-Ausstellung zeigt Porträts, Stadtansichten sowie Szenen aus dem Alltag und der Arbeitswelt aus drei Jahrzehnten. Ab 1989 begleitete Uhlenhut den Wandel in Berlin intensiv, dabei lag sein Schwerpunkt auf den Veränderungen um die Berliner Mauer und in ausgewählten Bereichen der Innenstadt. Hinzu kommen Momentaufnahmen jener spannungsreichen Tage im Herbst 1989. Die Ausstellung ist bis 19. Januar täglich von 12 bis 20 Uhr geöffnet.

Danach soll der Ausbau der Remise beginnen. „Wir rechnen mit einem Baubeginn am 1. März“, sagt Jörg Fügmann, Geschäftsführer der Brotfabrik auf Anfrage der Berliner Woche. Die Baugenehmigung liegt seit Mitte August vor. Bevor der beauftraget Architekt mit den Ausführungsplanungen beginnen konnte, musste mit dem Bezirksamtdem die Immobilie gehört, noch einiges vertraglich geregelt werden. Und der Träger des Kulturzentrums, der Verein Glashaus, ist Nutzer des Hauses.

Das Gebäude, das die Galerie beherbergt, war einst ein Pferdestall, und die umliegenden Gemäuer tatsächlich eine Brotfabrik. Die Inhaber lieferten mit Pferdewagen ihr Brot in Berlin aus. Im Laufe der Jahrzehnte gab es unterschiedliche weitere Nutzungen. Als dann Ende der 80er-Jahre einen Jugendklub eröffnete, hatte man für die Remise zunächst keine Verwendung. Ein Korbmacher nutzte die Räume noch. Erst als sich die Brotfabrik Anfang der 1990er-Jahre zum Kulturzentrum entwickelte, wurde sie einbezogen.

Petra Schröck sorgt inzwischen mit ihrem Ausstellungskonzept dafür, dass die Galerie berlinweit einen sehr guten Ruf genießt. Aber das Gebäude ist leider nicht behindertengerecht. Die räumlichen Möglichkeiten sind begrenzt.

Dass der Umbau nun möglich ist, ist einem Glücksumstand zu verdanken. Als es vor einiger Zeit darum ging, Projekte für die Finanzierung aus Mitteln der ehemaligen Parteien und Massenorganisationen der DDR (PMO) vorzuschlagen, setzte das Bezirksamt den Ausbau der Remise auf die Liste. Mit Erfolg. 2018 gab es die Zusage. Etwa eine halbe Million Euro steht bereit. Und die Aktion Mensch, die seit Jahren inklusive Projekte der Brotfabrik fördert, wird sich auch beteiligen.

Informationen zum Kulturzentrum: www.brotfabrik-berlin.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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