Begegnungen mit der Kunst
Marco Flierl zeigt "40 Jahre Bronzeguss" in der Galerie der "Panther ART Foundry"

Metallbildhauer Marco Flierl steht im Hof an der Friesickestraße 17. Hier sind einige der von ihm geschaffenen Skulpturen zu sehen. Seit 40 Jahren arbeitet er nun schon mit Bronze. Aus diesem Anlass eröffnet er eine neue Ausstellung.  | Foto: Bernd Wähner
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  • Metallbildhauer Marco Flierl steht im Hof an der Friesickestraße 17. Hier sind einige der von ihm geschaffenen Skulpturen zu sehen. Seit 40 Jahren arbeitet er nun schon mit Bronze. Aus diesem Anlass eröffnet er eine neue Ausstellung.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Simone Gogol-Grützner

Der Metallbildhauer Marco Flierl hat in den vergangenen Monaten das Gebäudeensemble an der Friesickestraße 17 umstrukturiert.

Er möchte es als einen Ort für Begegnungen mit Kunst etablieren. Dieser Neustart wird am 18. September ab 16 Uhr mit einem Hoffest gefeiert. Dabei wird die neue Galerie der „Panther ART Foundry“ mit der Ausstellung „40 Jahre Bronzeguss“ eingeweiht.

Für die neue Galerie ließ Marco Flierl eigens einen Zugang direkt von der Friesickestraße anlegen. „Bisher kam man nur über den Hof in dieses Gebäude“, erklärt er. „Mit dem neuen Eingang wird die Galerie von der Straße aus sichtbarer.“

Die 40 Jahre Bronzeguss, die der ersten Ausstellung in der neuen Galerie ihren Namen geben, beziehen sich auf Marco Flierl. Genau so lange ist er diesem verbunden. Dass der 57-Jährige einmal ein bekannter Metall-Bildhauer werden würde, war zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn allerdings noch nicht abzusehen. Er wollte eigentlich Metallrestaurator werden. Dazu musste man vorher einen Metallberuf erlernen. So wurde er zunächst Ziseleur, arbeitete dann in der Bildgießerei Seiler in Schöneiche. Nach der Lehre qualifizierte sich Flierl zum Kunstformer und Kunstgießer.

Im Abendstudium zum Bildhauer

Auf dem Grundstück seiner Mutter machte sich Marco Flierl schon zu DDR-Zeiten mehr oder weniger selbstständig. Er goss Kunstwerke anderer Künstler. „Wer zu DDR-Zeiten als Bildhauer offiziell etwas gießen wollte, musste fast so lange wie auf einen Trabi warten“, erinnert er sich. Dass Flierl diese Dienstleistung anbot, sprach sich in Künstlerkreisen rasch herum. „Ich hatte immer gut zu tun“, erinnert er sich.

Im Abendstudium an der Kunsthochschule ließ sich Marco Flierl dann selbst zum Bildhauer ausbilden, wurde noch zu DDR-Zeiten in den Verband der Bildenden Künstler aufgenommen und nach der Wende in den BBK Berufsverband Bildender Künstler übernommen. An der Schliemannstraße 30 gründete er 1992, zunächst mit seinem Bruder zusammen, die Kunstgießerei Flierl. Dort goss er dann nicht nur eigene Kunstwerke, sondern auch weiterhin unzählige Arbeiten anderer Künstler. Zu diesen zählen fast alle renommierten Bildhauer aus der Region Berlin-Brandenburg.

Im Jahre 2006 zog Marco Flierl mit seinem Atelier und der Kunstgießerei an die Friesickestraße 17 um. An diesem Standort hatte seit 1886 die Eisengießerei Behr ihren Sitz. Nachdem diese umgezogen war, ließ Flierl den Gebäudekomplex umbauen. In den vergangenen Jahren widmete sich Marco Flierl schwerpunktmäßig der künstlerischen Arbeit. Die Leitung der Kunstgießerei übergab er 2015 in andere Hände. Er schuf viele kleine und größere Plastiken, die er in Ausstellungen, zum Beispiel in Salzburg, Havanna, auf Sylt, in Halle, in Hamburg und immer wieder in Berlin zeigte. Außerdem organisierte er Symposien mit kubanischen und europäischen Bildhauern.

Kulturelle Standort zum Thema Kunstguss

Seit die bisherige Kunstgießerei die Werkstatträume Richtung Adlershof verlassen hat, strukturiert Marco Flierl den Standort um. Ein Bestandteil dieser neuen Struktur ist die Galerie, in deren erster Ausstellung Skulpturen, Malerei, Tapisserien und Grafiken von Hans Scheib, Alberto Lescay, Alejandro Lescay, Ingeborg Flierl, Piotr Kowalski, Moreen Vogel, Frieder Sailer, Marco Flierl und Wilfried Fitzenreiter zu sehen sind. Zur Eröffnung spricht Dr. Martin Fitzenreiter, für eine musikalische Umrahmung sorgt das Berlin-Jazz-Quartett. Nach der Eröffnung ist die Ausstellung dienstags und mittwochs von 9 bis 15 Uhr sowie donnerstags und freitags von 17 bis 20 Uhr geöffnet. Zu besichtigen ist sie außerdem nach Vereinbarung per E-Mail an post@panther-art-foundry.de oder unter der Telefonnummer 92 37 32 15.

Neben der Galerie werden an der Friesickestraße 17 auch weiterhin Kunstwerke gegossen. Angeboten wird, dass auch Laien in einem Workshop eigene Plastiken modellieren und Skulpturen bis zu 30 Zentimeter Höhe gießen. „Mein Ziel ist es, hier einen kulturellen Standort rund um das Thema Kunstguss zu etablieren“, sagt Marco Flierl.

Weitere Informationen: http://panther-art-foundry.de/.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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