Stolperstein 21 und 22 verlegt
Für Dagmar Janke ist ein wichtiges Kapitel beendet

Dirk Münkel verlegte vor dem Haus an der Hufelandstraße 47 im Beisein von Dagmar Jahnke (am Rollator), Schülern und Nachbarn die Stolpersteine für Max und Meta Behrendt. | Foto:  Bernd Wähner
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  • Dirk Münkel verlegte vor dem Haus an der Hufelandstraße 47 im Beisein von Dagmar Jahnke (am Rollator), Schülern und Nachbarn die Stolpersteine für Max und Meta Behrendt.
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An Max und Meta Behrendt erinnern jetzt zwei Stolpersteine auf dem Gehweg vor dem Haus an der Hufelandstraße 47.

Initiiert wurde deren Verlegung von Dagmar Janke und Schülern der Weißenseer Heinz-Brandt-Schule. Für die Schüler der 8. Klasse war diese Stolpersteinverlegung ein bewegendes Erlebnis. Sie hatten sich in den Monaten zuvor bereits mit Dagmar Janke getroffen, sammelten Spenden für die Stolpersteine, besuchten gemeinsam mit ihrem Lehrer Stefan Grzesikowski den Jüdischen Friedhof in Weißensee und beschäftigten sich generell mit der Frage des Erinnerns an die Opfer des Holocausts durch Stolpersteine.

Für Dagmar Janke war die Verlegung dieser beiden Stolpersteine indes der Abschluss einer umfassenden und über ein Jahrzehnt dauernden Ehrung von Familienangehörigen. Denn: Beim Ehepaar Behrendt handelt es sich um Verwandte von ihr. Dagmar Janke beschäftigte sich seit 2011 sehr intensiv mit der Geschichte ihrer weit verzweigten Großfamilie. Bei ihrer Spurensuche stieß sie auf zahlreiche jüdische Verwandte. Viele sind im Holocaust deportiert worden. Ihr Vater hatte später wenig und wenn, dann nur ungern über diese Zeit und das Schicksal der Familie gesprochen. Nach seinem Tode wollte Dagmar Janke mehr erfahren. Die 61-Jährige forschte unter anderem in Archiven und in der Berliner Einwohnerdatei.

Erinnern an depotierte und
getötete Verwandte

So bekam die rührige Ahnen-Forscherin über einhundert Namen ihrer Großfamilie heraus. Beim Recherchieren kam sie auf die Idee, an ihre deportierten und getöteten Verwandten mit Stolpersteinen zu erinnern. Dabei handelt es sich um etwa zehn mal zehn Zentimeter kleinen Gedenktafeln aus Messing. Diese werden vom Künstler Gunter Demnig oder durch einen von ihm Beauftragten vor der letzten bekannten Wohnadresse von Opfern in den Gehweg eingelassen. Dagmar Janke ließ in den zurückliegenden Jahren bereits 20 solcher kleinen Gedenksteine verlegen. Das Besondere dabei: Sie sucht sich immer Oberschulklassen als Partner. So auch für die Steine 21 und 22, mit denen sie ihr ganz persönliches Stolperstein-Projekt abschließt.

Gemeinsam mit Schülern der 8. Klasse der Heinz-Brandt-Schule erinnerten die Großnichte Dagmar Janke und ein weiterer Nachfahre, Wolfgang Behrendt und seine Frau, in einer kleinen Feierstunde an Max und Meta Behrendt, während Dirk Münkel im Auftrage von Gunter Demnig die zwei Stolpersteine verlegte.

Max Behrendt wurde am 18. Juni 1879 als ältestes von zwölf Kindern der Familie Behrendt geboren. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg für Deutschland und arbeitete zuletzt als Pförtner auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee. Max wurde mit vielen anderen Mitarbeitern der jüdischen Gemeinde am 26. Oktober 1942 mit dem 22. Osttransport deportiert und wenige Tage später in den Wäldern bei Riga erschossen. Seine Frau Meta Behrendt, geborene Bieber, kam am 2. August 1889 zur Welt. Über sie ist weniger bekannt. Klar ist aber, dass sie am 2. März 1943 mit dem 32. Osttransport nach Auschwitz deportiert wurde, wo sie ermordet worden ist.

Weitere Informationen zum Projekt Stolpersteine finden sich auf www.stolpersteine.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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