Stadtteilzentrum auf Rädern
MoSt-Team engagiert sich für die Menschen in Weißensee-Ost
Seit Anfang des Jahres ist das Team der Mobilen Stadtteilarbeit (MoSt) in Weißensee-Ost unterwegs. Dabei handelt es sich um ein Projekt des Stadtteilzentrums Frei-Zeit-Haus Weißensee.
Inzwischen hat das MoSt-Team ein Netzwerk im Kiez geknüpft und plant die Umsetzung eines außergewöhnlichen Projektes. Mit Unterstützung aus dem Landesprogramm „Stärkung Berliner Großsiedlungen“ ist die Eröffnung eines mobilen Stadtteilzentrums geplant. Dabei handelt es sich um einen Anhänger auf Rädern mit 4,8 Metern Länge, 2,3 Metern Breite und 3,5 Metern Höhe.
Eröffnet werden soll das mobile Stadtteilzentrum am 21. Oktober mit einem Upcycling-Workshop. Noch ist allerdings nicht genau klar, wo die mobile Einrichtung stehen wird. Mit Unterstützung des Bezirksamtes wird noch nach einem geeigneten Standort gesucht. Das Programm in diesem mobilen Frei-Zeit-Haus soll sich ausgehend von Bedarfen im Kiez entwickeln. Die Bandbreite reicht von gesundheitsstärkenden Angeboten, über Beratungen wie beispielsweise zu Wohngeld oder zum Abbau von Schulden bis hin zu Bildungsangeboten.
Der Wunsch nach einem solchen Treffpunkt kristallisierte sich in den vergangenen Monaten in Gesprächen des MoSt-Teams mit Bewohnern des Stadtteils Weißensee-Ost heraus. Handan Şahin, Valentina Sartori und Desislava Haak führten an ihrem MoSt-Lastenrad sowie auf Kiezfesten längere Gespräche mit mehr als 200 Kiezbewohnern. Dabei kristallisierten sich unterschiedliche Wünsche und Ideen heraus, die nun nach und nach mit den Kiezbewohnern umgesetzt werden sollen. Unter anderem gibt es die Anregung, ein Verschenk- und Tausch-Format im Kiez zu etablieren. Außerdem wünschen sich Kiezbewohner mehr Bewegungsangebote. Weiterhin gibt es den Wunsch, die Nahversorgung im Ortsteil zu verbessern. Auch Energie-Effizienz- und Klimaschutzprojekte wurden angeregt, um nur einige Beispiele zu nennen.
Empathie-Kampagne kommt gut an
Enge Kontakte hat das MoSt-Team inzwischen zur Georg-Zacharias-Schule im Moselviertel entwickelt. Dort fand bereits ein soziales Kunstprojekt statt. Mit dieser sowie einer weiteren Schule möchte das Team weiterhin eng zusammenarbeiten. Außerdem ist das MoSt-Team regelmäßig dienstags und donnerstags an einem Ort entlang der Falkenberger Straße anzutreffen. Dort kann jedermann mit ihm in Kontakt kommen. Und sehr gut an kommt inzwischen auch die Empathie-Kampagne des Teams. Mittels Schablonen werden auf Gehwegen oder auf Asphaltflächen Wörter wie Freude, Liebe, Angst oder Schutz aufgetragen. Zu diesen oder über diese Wörter kommt das MoSt-Team dann mit Kiezbewohnern ins Gespräch und erfährt, was sie bewegt.
Eine weitere wichtige Aufgabe des Teams ist es, eine Scharnierfunktion zwischen Anwohnern und Bezirksverwaltung zu übernehmen, wenn es Probleme gibt. Entsprechende Hinweise von Kiezbewohnern werden an das Bezirksamt weitergegeben. Und wenn die Kiezbewohner dann merken, dass sie mit ihren Anliegen ernst genommen werden und sich jemand kümmert, kommen sie immer wieder mit dem Team ins Gespräch, so die Hoffnung.
Klar ist aber für das Team der Mobilen Stadtteilarbeit: Sie sind keine Wünscheerfüller, sondern Unterstützer. Aktiv werden sollen die Kiezbewohner vor allem selbst. Das ist auch das Anliegen des Projektes „mobile Stadtteilarbeit“, das über den Senat mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds zunächst bis Mitte 2023 gefördert wird.
Zu erreichen ist das MoSt-Team telefonisch unter 0152 28 18 61 04 (Handan Şahin) und 0176 60 27 68 72 (Valentina Sartori) oder per E-Mail an mobile.stadtteilarbeit@frei-zeit-haus.de. Näheres ist auf www.frei-zeit-haus.de/mobile-stadtteilarbeit.html sowie auf stadtteilzentren-mobil.de/orte/pankow/frei-zeit-haus-ev zu erfahren.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.