Anwohner kämpfen für Mietergärten
Neue Bürgerinitiative will Baumaßnahme verhindern

Die Anwohner der Westendallee wollen verhindern, dass hinter den Häusern der Westendallee 77-91 Studentenwohnungen gebaut werden. Zahlreiche Mietergärten müssten der Baumaßnahme weichen. Zudem würden die bestehenden Wohnungen durch die Neubauten verschattet werden.

Die Pläne sehen Folgendes vor: Unmittelbar an die Häuser will die Gewobag fünf Gebäude mit rund 250 Ein-Personen-Appartements für Studenten bauen. Die Anwohner fürchten nicht nur um ihre Mietergärten, sie sehen auch ihre Privatsphäre bedroht. Darüber hinaus würde sich die Parkplatzsituation verschärfen. Um die Baumaßnahme zu verhindern, hat sich die „Bürgerinitiative Grüne Westendallee“ gegründet.

Gewobag, Bezirk und Land Berlin hätten bisher noch keine Antwort auf Fragen zur Statik und zum Brandschutz sowie zur Feuerwehrzufahrt geben können. Offen blieben ebenso Fragen zum Ensemble- und Denkmalschutz. Sicher sei, dass durch die Bebauungspläne weitreichende Folgen für den Klimaschutz, für Flora und Fauna gegeben sind, erklärt der Berliner CDU-Abgeordnete Andreas Statzkowski in seinem Newsletter. „Für die Betroffenen fallen soziale Begegnungsräume und Erholungsflächen einfach weg. Dabei hat gerade die Umweltsenatorin von den Grünen darauf hingewiesen, wie wichtig städtische Freiräume für die Erholung der Menschen besonders in Zeiten von Corona seien“, sagt er.

In der Westendallee soll aber das Gegenteil geschehen. Auf eine schriftliche Anfrage von Statzkowski an die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wurde ihm mitgeteilt: „Trotz des hohen Stellenwerts von Mietergärten im Stadtraum wird vor dem Hintergrund des hohen Bedarfs an bezahlbarem Wohnraum in Berlin und des Allgemeinwohls dem Wohnungsbau Vorrang eingeräumt.“

Das will die Bürgerinitiative aber so pauschal nicht akzeptieren. Sie will mit Parteien, Verbänden, Vereinen und dem Bauherrn ins Gespräch kommen. Ihr Ziel ist es, das Stadtgrün erhalten. Dafür bieten sie auch an, nach Ersatzflächen zu suchen, um letztlich das Grün in der Stadt zu erhalten, aber auch dem Bedarf nach Wohnraum gerecht zu werden.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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