„Doppel-Wumms für Inklusion“
Bei den Special Olympics World Games Berlin 2023 wurden alle Erwartungen übertroffen

Maskottchen Unity, Sven Albrecht, Birgit Müller, Dr. Nicola Böcker-Giannini, Juliane Seifert, Hanna Atkinson, Christiane Krajewski, Leo Heckel und Mary Davis ziehen ein positives Fazit der Spiele. | Foto: Special Olympics World Games Berlin 2023 / Juri Reetz
  • Maskottchen Unity, Sven Albrecht, Birgit Müller, Dr. Nicola Böcker-Giannini, Juliane Seifert, Hanna Atkinson, Christiane Krajewski, Leo Heckel und Mary Davis ziehen ein positives Fazit der Spiele.
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Alle waren sich einig über die Bewertung der Special Olympics World Games Berlin 2023: Es war eine überwältigende und wegweisende Veranstaltung. Alle Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern deutlich übertroffen: Insgesamt 330.000 Menschen besuchten die Weltspiele, die Wahrnehmung in Fernsehen und allen anderen Medien war überragend. Die Athleten waren begeistert und genossen durchweg die großartige Stimmung an den acht Wettbewerbsorten in und um Berlin.

Dies wurde noch einmal deutlich bei der Abschluss-Pressekonferenz der Weltspiele. „Dies waren meine ersten Weltspiele überhaupt. Ich hatte die Chance, so viele Dinge zu tun. Ich möchte nicht, dass es zu Ende geht! Das Maskottchen war 'Unity' - die Vereinigung von Ländern auf der ganzen Welt, und Berlin hat das perfekt gemacht, und das nächste Gastgeberland sollte das auch tun", sagte Hanna Atkinson, Botschafterin von Special Olympics. Der deutsche Freiwasserschwimmer Leo Heckel, der zwei Silbermedaillen gewann, war ebenfalls begeistert: „Ich fand es ganz toll bei den Weltspielen“, sagte er. „Und erfolgreich war ich auch, mit zwei Silbermedaillen. Mein Highlight war das Unified Rennen mit meinem Partner Adrian. Wir haben zwar gegen die Engländer verloren, aber mit Ehre. Und Silber ist super.“

"Gemeinsam sind wir wirklich unschlagbar!"

Lobende Worte gab es auch von Mary Davis, CEO von Special Olympics International. „Diese Spiele werden in den kommenden Jahren als die 'Happy Games' bekannt sein - alle sind zusammengekommen, um die Botschaft der Inklusion zu verbreiten", sagte Davis. „Berlin hat die Mauern der Trennung und Ausgrenzung niedergerissen und durch die Kraft des Sports bei diesen Spielen Brücken der Inklusion gebaut. Wir können so viele Premieren feiern – 48 Prozent weibliche Teilnehmende, mehr Unterzeichnungen mit internationalen Sportverbänden als je zuvor. Wir haben das größte Jugendtreffen in der Geschichte von Special Olympics abgehalten mit mehr als 100 Jugendleiter*innen aus der ganzen Welt. Zum ersten Mal wurde eine weibliche Vorsitzende des Globalen Athletenkongresses gewählt. Gemeinsam sind wir wirklich unschlagbar!"

Tief beeindruckt zeigte sich auch Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und für Heimat. „Die Special Olympics waren ein voller Erfolg, weil sie ein Doppel-Wumms für Inklusion waren. In den letzten neun Tagen haben uns die Athletinnen und Athleten gezeigt, wie Inklusion funktioniert. Sie haben uns mit ihrem Einsatz und ihrer Begeisterung angesteckt. Uns allen ist klarer geworden, was sie jeden Tag bewältigen, um dahinzukommen, wo sie jetzt sind. Die Special Olympics World Games geben uns den Mut, uns noch stärker für eine inklusive Gesellschaft einzusetzen. Die Spiele haben gezeigt, dass Inklusion funktioniert und zum Wohl der gesamten Gesellschaft ist. Die Special Olympics haben viele tausend Menschen mit und ohne Behinderung bei den Wettkämpfen und dem tollen Rahmenprogramm zusammengebracht: Das sollte Ansporn für uns alle sein, hier besser zu werden,“ sagte Seifert. „Ich bedanke mich im Namen der Bundesregierung bei allen, die ihren Teil zum Erfolg des bislang größten inklusiven Sportevents in Deutschland beigetragen haben: bei den Athletinnen und Athleten, den vielen tausend Volunteers, dem Organisationskomitee, den vielen Helferinnen und Helfern hinter den Kulissen und bei allen, die sich für eine inklusivere Gesellschaft einsetzen. Die Special Olympics haben wieder einmal gezeigt, dass Deutschland eine Sportnation ist. Die Spiele haben schon jetzt dazu beigetragen, dass Sportgroßveranstaltungen in Deutschland künftig inklusiver werden. So soll es beispielsweise auch bei der Fußball-Europameisterschaft im kommenden Jahr ´Volunteer Tandems` geben, bei denen Freiwillige mit und ohne Behinderung mit anpacken.“

Über die neun Wettbewerbstage hat sich gezeigt, wie fröhlich, lebendig und bunt die deutsche Hauptstadt ist. Und wie begeisterungsfähig und offen die Berliner sind. Sie haben die Weltspiele nicht nur angenommen, sondern sie gelebt und an allen Ecken und Enden unterstützt. Nicola Böcker-Giannini, Staatssekretärin Inneres und Sport, war stolz auf ihre Stadt: „Die Bilder, die Erlebnisse, die Menschen – all das hat Lust auf mehr gemacht. Ich freue mich, dass die Berlinerinnen und Berliner das wertgeschätzt haben und zu den Wettbewerben und Veranstaltungen gekommen sind. Sie hatten das große Glück, in den Genuss dieser Weltspiele zu kommen."

Begeistert war auch Sven Albrecht, Chef des Organisationskomitees und Bundesgeschäftsführer von Special Olympics Deutschland (SOD), der an allen Wettbewerbsstätten präsent war. „Wir sind zusammen über uns hinausgewachsen“, sagte Albrecht. „Wir haben es geschafft, den Athlet*innen hier eine ganz besondere Bühne zu bieten. Ich bin sehr glücklich über die großartige Resonanz hier in Berlin und ganz Deutschland. Ganz besonders wichtig ist uns, dass wir dank der einmaligen Medienallianz neue Standards in der Berichterstattung setzen konnten. Danken möchte ich noch einmal allen, die hier im Hintergrund dafür gesorgt haben, dass den Athlet*innen ein entsprechendes Umfeld geboten wurde.“

Zu diesen Helfern im Hintergrund gehört auch Birgit Müller, die stellvertretend für die 18.000 Volunteers an der Pressekonferenz teilnahm. „Ich finde es von der Idee her hier so toll. Inklusion so zu leben, das ist einfach fantastisch“, sagte sie. Müller hat eine besondere Geschichte. Aufgrund eines Unfalls konnte sie nur eine sitzende Tätigkeit als Volunteer ausüben. Und so hat sie Gepäckstücke im Medienzentrum bewacht und dies mit einer anderen freiwilligen Tätigkeit verknüpft: Sie strickte die ganze Zeit über Socken für Obdachlose. „So konnte ich doppelt Gutes tun“, sagte sie.

Der Abschlusskommentar kam von Christiane Krajewski, Präsidentin Special Olympics Deutschland und Vorsitzende Weltspielekomitee. „Die Eröffnungsfeier hat mich wegen der Emotionalität und der fantastischen Auftritte schon zu Tränen gerührt. Das war ein Moment, von denen man nicht so viele im Leben hat“, sagte Krajewski, „und da hat sich nichts dran geändert. Es war eine ganz wunderbare Veranstaltung, das haben alle gespürt.“ Die SOD-Präsidentin dankte allen für einen tollen Job. Vor allem aber richtete sie den Blick nach vorne, ganz nach dem Motto „nach den Spielen ist vor den Spielen“. Drei Perspektiven sind ihr wichtig: „Zum einen die Perspektive der Athlet*innen. Ich wünsche mir, dass sie das, was sie hier empfunden haben, im weiteren sportlichen Leben und in der Gesellschaft weiter leben können. Die zweite Perspektive: Wir haben mit den Weltspielen Gutes hinbekommen, was auch auf andere Sportgroßveranstaltungen übertragen werden kann, zum Beispiel die Volunteer-Tandems, die Barrierefreiheit und die Medienallianz. Die dritte Perspektive aus Sicht von Special Olympics Deutschland: Dass die Entwicklung von #ZusammenInklusiv weitergeht“, sagte sie. „Wir wollen die größte Inklusionsbewegung Deutschlands in die Zukunft tragen. Dazu brauchen wir alle Beteiligten aus allen Bereichen.“

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Lokalredaktion aus Mitte

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