Nur noch Fußball: Umbau des Olympiastadions verärgert Leichtathleten
Berlin. Das Olympiastadion soll ein modernes Fußballstadion werden. Das gefällt dem Berliner Leichtathletikverband nicht.
Zu weit sind die Zuschauerränge vom Spielfeld entfernt und zu flach gebaut sind die Sitzreihen. Das Olympiastadion galt lange als ungeeignet als moderne Fußballspielstätte und so wollte Hertha BSC neu bauen – entweder in direkter Nachbarschaft oder außerhalb im Land Brandenburg. Doch diese Pläne sind vom Tisch, denn ein Umbau der traditionsreichen Berliner Sportstätte ist doch möglich.
Zumindest gehen sowohl der Regierende Bürgermeister Michael Müller, Sportsenator Andreas Geisel und der Fußballverein selbst davon aus. Sie haben eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse für einen Umbau sprechen. Als großes Hemmnis gilt allerdings der Denkmalschutz. Dazu möchte die Senatsverwaltung für Sport jedoch keine Stellung nehmen. Die Projektpartner befänden sich derzeit in Gesprächen über den Umbau, sagt Sprecher Martin Pallgen und ergänzt: „Ziel ist es, im Frühjahr 2018 zu belastbaren Ergebnissen zu kommen.“
Das gefällt dem Berliner Leichtathletikverband gar nicht, denn er setzt sich für den Erhalt der jetzigen Form ein. Mit dem geplanten Umbau „würde die deutsche Leichtathletik das einzige Stadion verlieren, in dem große Leichtathletik-Veranstaltungen stattfinden können wie etwa Europa- oder Weltmeisterschaften“, sagte Verbandspräsident Gerhard Janetzky dem Tagesspiegel.
Das sieht Martin Pallgen anders. „Sicher ist, dass Berlin auch zukünftig als Sportmetropole nationale und internationale Leichtathletikveranstaltungen austragen kann“, sagt er und weist zugleich darauf hin, dass die Senatsverwaltung zurzeit ein Bedarfsprogramm für das große Stadion des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks in Prenzlauer Berg erstellt, inklusive „allen Anforderungen der Leichtathletik“. jtw
Autor:Jana Tashina Wörrle aus Charlottenburg |
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