Senat zieht sich mit Bauplänen zurück
Gartenkolonien "Hasenheide" und "Heerstraße" sind gesichert
Die Kleingartenkolonien „Hasenheide“ und „Heerstraße“ bleiben erhalten. Der Senat hat von seinen Bebauungsplänen für die früheren Kasernenstandorte Schmidt-Knobelsdorf und Train-Kaserne Abstand genommen. Dort sollte wie berichtet ein neuer Stadtteil mit über 1000 Wohnungen entstehen.
Der Senat hat seine Pläne für das Großprojekt beerdigt und beschlossen, die ehemaligen Kasernenstandorte Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne und Train-Kaserne einschließlich des früheren Munitionslager sowie sämtliche umliegenden Flächen zwischen Seeburger Straße und Seeburger Weg doch nicht als städtebauliches Entwicklungsgebiet festzulegen. Die Vorkaufsrechtsverordnung für die Bundesflächen wurde aufgehoben.
Im Bezirksamt, das die aus seiner Sicht überdimensionierten Baupläne konsequent abgelehnt hatte, wird der Rückzug begrüßt. „Wir haben es geschafft. Die beiden Kleingartenkolonien Hasenheide und Heerstraße fallen nicht dem Senatsbagger zum Opfer“, kommentiert Baustadtrat Frank Bewig (CDU) die Entscheidung. „Mit dem Erhalt von Kleingartenflächen stärken wir das soziale Gefüge in unserem Bezirk und leisten damit auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von dringend benötigtem Stadtgrün.“ Dies sei auch dem Engagement des Spandauer Bezirksverbandes der Kleingärtner und der beiden Vorstände der Kleingartenkolonien zu verdanken. „Einmal mehr hat sich gezeigt, dass der Senat nicht über den Kopf des Bezirk und der Spandauer hinweg entscheiden sollte.“
1100 Wohnungen kommen nicht
Das Land Berlin wollte besagtes Areal zu „einem integrierten, innerstädtischen Wohnstandort“ mit rund 1100 Wohnungen, Geschäften, Gewerbe und Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge entwickeln. Der Senat hatte deshalb Ende Mai 2017 auf Vorlage von Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) eine sogenannte Vorkaufsrechtsverordnung für die Grundstücke innerhalb der ehemaligen Kasernenstandorte sowie der umliegenden Flächen beschlossen und Voruntersuchungen eingeleitet, wie das Areal städtebaulich neu geordnet werden kann. Das Gebiet liegt teilweise brach und weist hohen Leerstand auf. Eine adäquate Nachnutzung konnte bisher nicht gefunden werden. Das Bezirksamt und insbesondere die Spandauer CDU hatte die Senatspläne von Anfang an missbilligt und sich mit den Kleingärtner gegen den großflächigen Geschosswohnungsbau „auf Kosten der beiden Kleingartenkolonien“ gewehrt.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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