Neubau rückt in die Nähe: Bezirksamt beschloss Ersatz für "Wildwuchs"
Wilhelmstadt. Nach 59 Jahren ist das Gebäude des „SportJugendClubs Wildwuchs“ (SJC) an der Götelstraße 64 sichtbar gealtert. Die Fassade bröckelt, das Haus entspricht lange nicht mehr den Anforderungen. „Gemeinsam mit unseren jugendlichen Nutzern entwickeln wir derzeit Ideen, wie ein Neubau aussehen könnte“, sagt Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin Nicole Hagemann, Projektleiterin der gemeinnützigen Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit (GSJ).
Das Bezirksamt hat nun bei seiner Sitzung am 14. Juli über den dringend benötigten Neubau entschieden. Es betreibt den Jugendclub seit 1998 gemeinsam mit der GSJ. Dem Bezirk gehören sowohl das Gebäude als auch das Grundstück am Havelufer. „Bauherr des mit 3,6 Millionen Euro veranschlagten Baus wird die Abteilung Jugend sein“, sagt Baustadtrat Carsten-Michael Röding (CDU). Finanziert werde das Projekt aus dem Sondertopf „Aktive Zentren“ für das Sanierungsgebiet Wilhelmstadt.
Dienstleister für den Neubau wird nach Aussagen Röding die Service-Einheit Facility-Management sein. Für die Zufahrt zum SJC werde das Straßen- und Grünflächenamt die Verantwortung tragen. Die soll ebenso wie der notwendige Leitungsbau parallel zum Neubau geplant werden. „Die Vorplanung für den Neubau des Jugendclubs ist fertig und geht jetzt zur Genehmigung an die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung“, sagt Röding. Abhängig vom Zeitpunkt der Genehmigung durch den Senat rechnet Röding mit dem Baubeginn im kommenden Jahr. „2018 könnten wir dann die Eröffnung feiern“, hofft der Baustadtrat.
„Auf einen schnellen Baubeginn hoffen auch unsere täglich bis zu 60 Nutzer im Alter zwischen zehn und 18 Jahren“, sagt Hagemann. Denen werde dort montags bis donnerstags von 14 bis 20 sowie freitags und sonntags von 14 bis 18 Uhr eine Menge geboten. „Ein Team aus Sozialpädagogen, Ingenieuren und Erziehern sowie Honorarkräften steht den Kindern und Jugendlichen im SJC Wildwuchs bei der Begleitung des Erwachsenwerdens und der Lösung individueller Probleme zur Seite“, beschreibt die Sozialpädagogin der GSJ das Angebot. Dazu gehörten etwa eine umfassendes Sportangebot sowie die Arbeit mit Cliquen beim nächtlichen Sport KiezSport@Night, die sozialpädagogische Arbeit mit benachteiligten Jugendlichen sowie ein umfangreiches Ferien- und Freizeitprogramm. „Diese Verflechtung mehrerer Einzelprojekte unter dem Dach des SJC ist in Berlin einzigartig“, sagt Nicole Hagemann. Weitere Informationen zum SJC gibt es unter www.sjcwildwuchs.de. Ud
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
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