Facebook-Gruppe putzt Plätze und schützt Vögel
Wenn Online-Engagement real wird
Anfang Juni wurde auf Facebook eine Spandauer Gruppe gegründet, die sich über Umwelt-, Natur- und Tierschutz austauscht und Aktionen im Bezirk organisiert. Der Zuspruch wächst stetig.
Die beiden Gründer der Gruppe „Spandau – Umwelt-, Natur- und Tierschutz“, Josch Buz und Melina Pietsch, vereint ihre Verbundenheit zur Natur und zum Kiez. Immer wieder haben sie festgestellt, wie vermüllt einige Plätze und Grünflächen im Bezirk, vor allem in ihrem Wohngebiet in Wilhelmstadt sind. Das wollten sie nicht mehr länger hinnehmen. „Man kann auch nicht immer die Ämter für alles verantwortlich machen, sondern sollte auch mal selbst Verantwortung übernehmen“, erklärt Josch Buz.
Die Gruppe wächst stetig
So entschloss er sich, gemeinsam mit seiner Partnerin, über das soziale Netzwerk Facebook weitere Mitstreiter für ihre Aktionen zu suchen. Seit der Gründung der Gruppe Anfang Juni sind es nun schon 134 Mitglieder geworden, Tendenz steigend. Die gemeinsame Plattform im Internet wird für regen Austausch über Umwelt- und Tierschutzthemen genutzt. Was gibt es dazu Neues im Kiez und im Bezirk? Neben Diskussionen über Parkverbote oder Öko-Waschmittel werden auch Tipps und Veranstaltungshinweise zum Klimaschutz ausgetauscht – beispielsweise ein Aufruf, gemeinsam an den „Fridays for future“-Demonstrationen teilzunehmen.
Darüber hinaus werden die Gründer auch im realen Leben aktiv und initiieren gemeinsam mit der Online-Community Aktivitäten im Bezirk. So wurden im Juni mehrere Aufräumaktionen gestartet: im Grimnitzseepark, im Südpark und am Postbrunnen. Diese laufen entweder über Kooperationen mit der BSR-Initiative „Kehrenbürger“ oder spontan auf eigene Faust, wenn die „Zuständigkeiten ungeklärt“ sind, wie am Postbrunnen.
Brot gehört nicht in Gewässer
Auch die Tiere in Spandau sollen vom Engagement der Gruppe profitieren. Ein Anliegen sind beispielsweise die Enten auf den Gewässern. Diese werden häufig von Menschen beim Spazierengehen oder Erholen im Park mit Brot gefüttert. Das ist aber nicht nur verboten, sondern sogar gefährlich für die gefiederten Tiere. „Das Brot kann Fettleibigkeit verursachen oder auch in großen Mengen dazu führen, dass die Enten sterben, weil die falschen Nährstoffe enthalten sind. Das ist ungefähr so, als würden wir nur Styropor essen“, erklärt Josch Buz seinen Aktivismus für die Tiere. Auch für die Gewässer sei es schädlich, Brot hineinzuwerfen. Deshalb hat er mit seiner Partnerin auch zu dieser Thematik Menschen aufgerufen, gemeinsam darüber aufzuklären. Mit Papiertüten voller Entenfutter ausgerüstet, ging es bereits sonntags in mehrere Spandauer Parks, um Menschen Alternativen zum Brot an die Hand zu geben. „So können die Leute ihrem Trieb des Fütterns nachgehen und es ist zumindest nicht schädlich für die Tiere“, argumentiert Buz. Dass Entenfüttern in Berlin sogar gesetzlich verboten ist und mit Bußgeldern bestraft werden kann, weiß der Tierschützer und betont, dass „damit niemand zu einer Straftat angestiftet werden“ soll.
Weil das aufklärerische Vorgehen mit dem Ersatzfutter von Erfolg gekrönt war, wird es zeitnah noch weitere dieser Aktionen geben. Genaue Termine konnten aber noch nicht genannt werden. Wer jedoch mitmachen und über das Engagement der Gruppe informiert bleiben möchte, schaut auf Facebook unter https://bwurl.de/14g4 vorbei.
Autor:Luise Giggel aus Wedding |
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