Kann die Komödie bleiben? Einstimmiges Signal für den Erhalt einer Ku’damm-Bühne

Dämpfer für den Plan des Investors: Eine "Neue Komödie am Kurfürstendamm" könnte so aussehen. Doch Bezirkspolitiker wollen lieber die alte retten. | Foto: Cells Bauwelt
  • Dämpfer für den Plan des Investors: Eine "Neue Komödie am Kurfürstendamm" könnte so aussehen. Doch Bezirkspolitiker wollen lieber die alte retten.
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Charlottenburg. In einer Berg-und Talfahrt zur Rettung von Theater und Komödie am Kurfürstendamm setzen die Bezirksverordneten ein Ausrufezeichen zugunsten des Doppelbetriebs. Sie fordern nach langer Debatte, eine Bühne möge erhalten bleiben.

Der Vorhang des Berliner Politbetriebs schließt sich für den Sommer und die letzten Szenen sollen Hoffnung stiften. Lässt sich das Ku’damm-Karree rentabel sanieren, ohne Theater und Komödie am Kurfürstendamm abzureißen? Nein, sagt Eigentümer Cells Bauwelt. Aber die Bezirksverordneten legen der Gesellschaft jetzt nahe, dass genau dies gelingen soll.

Einstimmig votieren sie nach langem Ringen für den Erhalt von wenigstens einer der beiden Bühnen – und richten sich mit der Forderung direkt an den Investor. In diesem besonderen Fall wird der Eigentümer das Gesuch also ohne Umweg über das Bezirksamt zur Kenntnis nehmen. Und zwar nicht im Bösen, wie Architekturexperte Jürgen Lautsch (CDU) betont. Cells Bauwelt soll den Antrag „als Handausstrecken“ verstanden wissen.

Co-Finanzierung ungeklärt

Aber vor allem will man laut Heike Schmitt-Schmelz (SPD) auf diese Weise einer akuten Gefahr begegnen: „Nach derzeitigem Stand kann der Investor die Theater ersatzlos abreißen“, hält sie fest. Die Grünen wiederum tragen die Forderung nach dem Erhalt der über 90 Jahre alten Komödie, die als das wertvolleres Theater gilt, zwar mit. Aber Sprecherin Jenny Wieland bedauert, dass eine zweite Forderung aus dem früheren Antragstext verschwand: der Wunsch, schnellstmöglich eine Klärung einer Co-Finanzierung des Theaterbetriebs durch das Land Berlin herbeizuführen.

Eben dies gelang im Abgeordnetenhaus vor der Sommerpause nicht mehr. Und erst nach der Wahl wird das neue Parlament über eine Förderung der Betriebe von Direktor Martin Woelffer entscheiden.

Aber auch so gilt das Votum auf Bezirksebene als Schritt in Richtung Rettung. Denn mit dem Gesuch, die alte Komödie zu bewahren, richten sich die Bezirksverordneten also indirekt gegen den Plan von Cells Bauwelt, ein unterirdisches Ersatztheater im Zentrum des Ku’damm-Karrees zu bauen: Die sogenannte „Neue Komödie am Kurfürstendamm“ findet demnach keine Zustimmung. tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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