"Nimm ein Buch! Bring ein Buch! Lies ein Buch!"
Auf dem Leon-Jessel-Platz steht ein "Bücherhäuschen"

Es ist vollbracht. Der Vorstand des Vereins "Miteinander im Kiez" freut sich über das neue "Bücherhäuschen" am Leon-Jessel-Platz: Sven Aden, Renate Redeker, Ingrid Lienke und Charles Ashman. | Foto: Matthias Vogel
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Jetzt hat auch der Leon-Jessel-Kiez sein eigenes Bücherhäuschen – so ganz offiziell. Unter der Federführung des Vereins "Miteinander im Kiez" haben sich mehrere Institutionen und Nachbarn an dem Projekt beteiligt.

Die Minibücherei ist keine neue Idee. Auf der Mierendorff-Insel steht beispielsweise eine, im Klausenerplatz-Kiez auch. Das macht sie natürlich nicht schlechter. Funktion und Intention ihres „Bücherhäuschens“ haben die Bewohner des Viertels rund um den Leon-Jessel-Platz auf ihrem Flyer recht schön beschrieben: „Nimm ein Buch! Bring ein Buch! Lies ein Buch!“ Eine kleine Tauschbörse also, deren Inhalt sich immer wieder von selbst erneuert oder verändert, untergebracht in einer ausrangierten Telefonzelle.

Jugendliche machten Kunst

Aber die lediglich mit Literatur bestückt hinzustellen, das wäre "Miteinander im Kiez" zu einfach gewesen. Zusammen mit der Jugendkunstschule und den beiden Tape-Art-Künstlern Felix Bittner und Joshua Vietinghoff-Schell wurde ein Workshop an der Comenius-Schule organisiert. Die Mädchen und Jungen haben daraufhin mit Klebeband das Grau-Magenta der Telekom mit bunten Klebestreifen-Mustern ersetzt. Und jetzt kommt die Bücherzelle als kleines Pop-Art-Werk um die Ecke. Den Prozess zum Kunstwerk haben die Kinder dokumentiert und die Bilder mit zur Eröffnung gebracht.

Sitzplätze zum Schmökern

Für einen weiteren Clou der Ausführung auf dem Leon-Jessel-Platz sorgten die Pfalzburger, eine Einrichtung für stationäre Suchthilfe der gemeinnützigen Gesellschaft Tannenhof Berlin-Brandenburg in der Nachbarschaft: Die Nutzer der Einrichtung zimmerten nicht nur die Regale in die alte Telefonzelle, sondern auch kleine Sitzbänke davor. Wer also bei schönem Wetter ein bisschen Zeit hat, schnappt sich ein Buch und setzt sich zum Lesen in die Sonne. Außerdem kümmern sich die Pfalzburger auch um das regelmäßige Reinigen des Bücherhäuschens und das Sortieren des Bestandes.

Wie sehr bei dem kleinen Projekt Hand in Hand gearbeitet wurde, belegt die Übernahme des Transports nebst Spende durch Anwohnerin Marina Jitomirski. „Das Umweltamt hat dankenswerter Weise die Anschaffungskosten übernommen“, erklärt Renate Redeker, Vorsitzende des Vereins "Miteinander im Kiez". Der Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung habe die Künstler bezahlt. Eigentlich ist es das „Bücherhäuschen 2.0“, das da aufgestellt wurde. „Hier stand lange so eine blaue Europa-Box. Erst im Probebetrieb. Später war sie zwar nicht mehr wegzudenken, wanderte aber, war also mal und mal woanders. Deshalb wollten wir ein Bücherhäuschen, das immer da ist. Und darüber freuen wir uns jetzt sehr“, so Redeker.

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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