Erster Platz fürs Centre Talma: Mädchensportzentrum bekommt Hatun-Sürücü-Preis

Das Centre Talma ist erster Preisträger des Hatun-Sürücü-Preises. | Foto: Berit Müller
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Wittenau. Zum fünften Mal hat die Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus den Hatun-Sürücü-Preis verliehen und drei Gewinner gekürt. Der erste Preis, dotiert mit 500 Euro, ging ans Wittenauer Centre Talma.

Der grüne Frauenrechtspreis ist nach Hatun Sürücü benannt, die am 7. Februar 2005 Opfer eines sogenannten Ehrenmordes wurde. „Für uns ist sie Inbegriff einer starken und mutigen Frau“, sagt Anja Kofbinger, Vizefraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus und Sprecherin für Frauenpolitik. „Die junge Mutter hat sich aus einer Zwangsehe befreit und danach gegen alle Widerstände ein selbstbestimmtes Leben geführt. Kurz vor Abschluss ihrer Gesellenprüfung zur Elektroinstallateurin wurde sie von einem ihrer Brüder auf offener Straße erschossen.“

Die drei Träger des Hatun-Sürücü-Preises hat in diesem Jahr eine fünfköpfige Jury ausgewählt. Neben Anja Kofbinger und ihrer Fraktionskollegin Susanna Kahlefeld waren es Christa Stolle von Terre des Femmes, Lucía Muriel vom Verein moveGLOBAL und die Rapperin Sookee.

Das Centre Talma in der Hermsdorfer Straße ist eine Kinder- und Jugendfreizeitstätte mit über 500 aktiven Mitgliedern. Seit 1994 bietet es diverse Sport- und Tanzkurse und damit vor allem bewegungsorientierte Kinder- und Jugendsozialarbeit an. Das Mädchensportzentrum engagiert sich seit 2005 im bundesweiten Projekt „Respect Girls“ mit Tanzchoreographien, Songs und Aktionen gegen eine frauenverachtende, sexistische und homophobe Darstellung in den Medien. Und seit 2012 beteiligt sich das Centre Talma auch an der Aktion „One Billion Rising“. Bei dieser weltweiten Kampagne kommen Menschen an öffentlichen Orten zusammen, um gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und für Gleichstellung zu tanzen.

Von Gewalt an der Schule bis Menschenhandel

Für dieses Engagement bekam die Reinickendorfer Freizeitstätte jetzt den Hatun-Sürücü-Preis 2017 – und mit 500 Euro das höchste Preisgeld der drei Gekürten. In der Jury-Begründung heißt es, das Zentrum Talma bringe Themen aus der Erlebniswelt der Mädchen und jungen Frauen auf die Bühne, wie Gewalt an der Schule, die mediale Welt oder den Menschenhandel.

Der zweite Preis und 300 Euro gingen an den Verein Boxgirls, in dem Mädchen, Frauen und Transpersonen trainieren. Auf Platz Drei landete die Initiative „Bikeygees“, die geflüchteten Frauen aus Notunterkünften das Fahrradfahren beibringt. 200 Euro Preisgeld gab es für dieses Projekt.bm

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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