„Wir alle können nicht mehr“
Mitarbeiter kritisieren unzumutbare Arbeitsbedingungen im Rathaus Zehlendorf

Die Rathaus-Mitarbeiter kritisieren die unzumutbaren Arbeitbedingungen im Rathaus Zehlendorf. | Foto:  K. Rabe
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In einem offenen Brief kritisieren die Beschäftigtenvertretungen des Bezirksamtes die nach wie vor unzumutbarenArbeitsbedingungen im Rathaus Zehlendorf. Bereits vor zirka zweieinhalb Jahren sind die Beschäftigten deshalb an die Öffentlichkeit gegangen. Getan hat sich seit dem nichts. Im Gegenteil. Die Situation sei schlimmer geworden.

„Wir alle können nicht mehr“, sagt Personalratsvorsitzender Stephan Göldner. Zu viel Arbeit bei zu wenig Personal stehe auf der Tagesordnung. „Wenn man sich dann auch noch am Arbeitsplatz nicht wohl fühlt, weil wir unter widrigsten Bedingungen arbeiten müssen, dann sind Krankheit und Minderung der Arbeitsleistung die logische Konsequenz“, so Göldner.

Im November 2019 wurde in den Bauteilen B und E des Rathauses durch Zufall Asbest gefunden. Die Wasserleitungen sind so alt, dass sie von innen verrotten und Wasser lange laufen muss, bis es klar und nutzbar ist. Nur noch einer von fünf Aufzügen funktioniert, vor dem Eingang Martin-Buber-Straße muss ein Gerüst die Nutzer des Eingangs vor herabfallenden Fassadenteilen schützen. In dem Schreiben wird die sofortige Räumung der Bauteile B und E und die Anmietung geeigneter Ersatzstandorte gefordert. Außerdem sollte der Rathausneubau zügig vorangetrieben werden. Erwartet wird zudem eine offene Kommunikation über den Stand der Dinge.

„Ich kann die Mitarbeiter sehr gut verstehen“, erklärt Bürgermeisterin Maren Schellenberg (Grüne) der Berliner Woche. Der Bau sei alt und marode, notwendige Maßnahmen würden zu langsam vorangehen. „Es ist über viele Jahrzehnte zu wenig geschehen, so dass sich die Probleme jetzt kumulieren“, sagt sie. Bei allem Verständnis für die Beschäftigten könne sie der Forderung nach einer sofortigen Räumung der maroden Bauteile nicht nachkommen. Um alle Mitarbeiter der Bauteile B und E, einschließlich der Archive unterzubringen, würden über 5000 Quadratmeter Ersatzfläche benötigt. Hier müsste mindestens eine Dreiviertel Million Euro in die Hand genommen werden. Doch diese Summe gebe der Bezirksetat nicht her. „Ein Auszug ist daher erst realistisch finanzierbar, kurz bevor die eigentlichen Bauarbeiten für den Rathausneubau beginnen“, sagt die Rathauschefin. Aber sie betont auch, dass an der Beseitigung der Mängel permanent gearbeitet werde. Und man wolle die Kommunikation mit den Beschäftigten verbessern. „Es soll nicht weiterhin das Gefühl bestehen, die Probleme würden nicht ernst genommen.“

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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