Geduldete Todesfalle für Radfahrer: Verkehrslösung auf Machnower Straße lässt seit Jahren auf sich warten

Die Ecke Teltower Damm und Machnower Straße ist stark befahren und für Radfahrer gefährlich. Einer der Knackpunkte: Stadtauswärts bricht der Radweg auf der Machnower Straße direkt nach der Kreuzung ab und führt auf die Fahrbahn.

Seit 2011 wurden in der Bezirksverordnetenversammlung mehrere Anträge eingebracht, die Kreuzung sicherer zu machen. Eine Idee war, den Radweg zu verlängern. Dies lehnte die Verkehrslenkung Berlin bisher ab – zu schmal. „Auch der Vorstoß der CDU-Fraktion, die Ampeln für Radfahrer und Autos zeitversetzt zu schalten, wurde nicht angenommen“, sagt Bernd Steinhoff, Fraktionschef von B'90/Grüne.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Machnower Straße führt ein Radweg stadteinwärts zwischen Bürgersteig und parkenden Autos entlang bis zur Kreuzung am Teltower Damm. Wie gefährlich diese ist, zeigen zwei tödliche Unfälle in den vergangenen Jahren, bei denen Radfahrer von Lkw erfasst wurden, die in den Teltower Damm einbogen. Obwohl es an dieser Ecke ein Rechtsabbiegeverbot für Lastwagen gibt. „Nach dem ersten Unfall wurde der Radweg im Kreuzungsbereich etwas weiter an den Fahrbahnrand verschwenkt, um die Radfahrer besser sichtbar zu machen“, erklärt Bernd Steinhoff. Aber auch diese Maßnahme hat nicht den zweiten tödlichen Unfall verhindern können.

Die Machnower Straße ist 18 Meter breit, die Fahrbahnen jeweils 7,50 Meter. „Da ist nicht viel Platz, um einen zweiten Radweg anzulegen“, sagt Steinhoff. Theoretisch könnte auf der Südseite der Machnower Straße durch eine „Verschiebung“ der Fahrbahn in Richtung Häuser Raum geschaffen werden. Dazu müssten aber Laternen und Gullis versetzt werden – eine teure Lösung. 

Steinhoff setzt eher auf den Bau des zweiten S-Bahnzugangs, der als Tunnel zwischen Machnower Straße und Postplatz geplant ist und ab 2020 beginnen soll. Der Ausgang soll kurz vor dem Abzweig Berlepschstraße liegen. „Dort muss auf jeden Fall ein Übergang mit Radstreifen und Mittelinsel entstehen.“ Dazu passt der Plan der Senatsverkehrsverwaltung. „Eine Radverkehrsanlage soll geschaffen werden“, erklärt Sprecherin Dorothee Winden. „Derzeit laufen letzte Abstimmungen.“ 

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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