Wohnungen für Mitarbeiter bauen
Zwei Wirtschaftskreise wollen eine Genossenschaft gründen

Karsten Dietrich möchte mit seinem Vorstandskollegen aus Marzahn-Hellersdorf eine Genossenschaft und den Bau von Mitarbeiter-Wohnungen auf den Weg bringen. | Foto: Bernd Wähner
  • Karsten Dietrich möchte mit seinem Vorstandskollegen aus Marzahn-Hellersdorf eine Genossenschaft und den Bau von Mitarbeiter-Wohnungen auf den Weg bringen.
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Die Wirtschaftskreise Hohenschönhausen-Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf wollen etwas gegen den Wohnungsmangel tun. Sie möchte eine Genossenschaft gründen, die Mitarbeiter-Wohnungen baut.

„Wir wollen nicht länger nur darüber reden, wir wollen den Neubau selber in die Hand nehmen“, sagt Karsten Dietrich, Vorstandsvorsitzender des Wirtschaftskreises Hohenschönhausen-Lichtenberg (WKHL).

Der WKHL möchte dafür auf das Konzept von Mitarbeiter-Wohnungen zurückgreifen. „Wir können uns als Wirtschaftskreis vorstellen, in Lichtenberg eine Baugenossenschaft zu gründen“, kündigt Dietrich an. Die Genossenschaft soll Wohnungen für Firmenmitarbeiter und Apartments für Auszubildende bauen. Eine Reihe von Unternehmen im Bezirk hat bereits Interesse signalisiert und will sich beteiligen. „Für die Unternehmen geht es auch darum, im harten Wettbewerb um Fachkräfte attraktive Angebote zu machen“, betont Dietrich. Eine bezahlbare Wohnung in der Nähe zum Arbeitsplatz ist ein solches Angebot.

Die beiden Wirtschaftskreise verstehen ihre Pläne als Gegenentwurf zum gescheiterten Mietendeckel und zum Volksbegehren „Deutsche Wohnen und Co enteignen“. „Jetzt müssen alle Akteure am Markt konstruktiv zusammenarbeiten“, so Vorstand Dietrich.

Die Beteuerungen, dass Genossenschaften vom Enteignungs-Volksbegehren ausgenommen seien, halten die Wirtschaftskreise für wenig glaubwürdig. Auch beim Mietendeckel sei immer gesagt worden, dass Genossenschaften nicht gemeint seien, sagt Uwe Heß, Vorstandsmitglied der Wohnungsgenossenschaft Marzahner Tor eG und Vorstandsvorsitzender des Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreises. „Aus Gründen der Gleichbehandlung und des fairen Wettbewerbs könne man Genossenschaften aber nicht herausnehmen, hieß es dann. Wie bitte soll das dann bei der Enteignung möglich sein?“ Heß kündigt eine Kampagne „Pro Genossenschaften und Beschleunigung des Wohnungsbaus“ an. Der Anteil der genossenschaftlichen Wohnungen ist in Marzahn-Hellersdorf mit rund 25 Prozent der höchste in Berlin. Der Wirtschaftskreis will daher den Genossenschaften in den Bezirken eine Stimme geben.

Die Wirtschaftskreise Hohenschönhausen-Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf sind überparteilich organisiert und die wichtigste Stimme der Wirtschaft in den beiden Bezirken. Sie vertreten zusammen rund 310 Mitgliedsunternehmen. Der WKHL wurde 1997 gegründet und gestaltet mit 100 Mitgliedsunternehmen den Bezirk sozial und gesellschaftlich mit. Er ist Partner des Bezirksamts, kooperiert mit Schulen und unterhält eine Stiftung für Kinder- und Jugendförderung.

Der Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreis wurde 1991 unter dem Motto „Gemeinsam zum Erfolg“ gegründet und zeichnet sich durch stabile Mitgliederzahlen und ein breit gefächertes Vereinsleben aus. Durch Verlässlichkeit und Engagement hat sich der MHWK mit seinen 210 Mitgliedern zum wichtigsten Interessenvertreter der regionalen Wirtschaft entwickelt und nimmt umfangreich wirtschaftspolitische und soziale Verantwortung wahr.

Weitere Informationen gibt es auf www.wkhl-berlin.de und www.mhwk.de/.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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