Jobsuche
Wie die Corona-Krise den Arbeitsmarkt beeinflusst hat
Die Corona-Krise hat in vielerlei Hinsicht das Leben der Menschen weltweit verändert. Insbesondere der Arbeitsmarkt wurde quer durch alle Branchen auf den Kopf gestellt. Unternehmen litten an starken Umsatzeinbußen, kleine Läden verschwanden von den Straßen, Unternehmer waren nicht mehr zahlungsfähig. Viele Angestellte gingen in Kurzarbeit oder verloren gar ganz ihren Job. Dort, wo es möglich war, gewann das Homeoffice stark an Gewicht, trotz der vielerorts mangelhaften digitalen Infrastruktur und Ausstattung. In diesem Artikel beleuchten wir die Gewinner und Verlierer im Krisenumfeld und zeigen auf, wie Unternehmen und Arbeitssuchende sich anpassen müssen, um künftig besser abgesichert zu sein.
Verlierer Branchen der Pandemie
Ganz massive Verluste musste die Gastronomie- und Eventbranche einstecken. Der Vermittler von Tickets für Reisetouristen und Museen GetYourGuide aus Berlin, hatte vor den Maßnahmen zur Eindämmung von Covid19 enorme Wachstumszahlen vorweisen können. Diese brachen dann in kurzer Zeit so drastisch ein, dass ein Großteil der 500 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt wurde und die Gründer auf die Hälfte ihres Einkommens verzichten mussten. Neben dem Tourismus gehören auch die klassische Branchen Automobil, Maschinenbau und der Finanzsektor unter den größten Corona-Verlierern.
Gewinnerbranchen der Pandemie
Die Digitalwirtschaft geht mit Abstand als der größte Profiteur aus der Pandemie heraus.
Zu nennen sind hier insbesondere Anbieter von Digitalkommunikation wie Zoom oder Microsoft Teams, Streamingplattformen um Netflix und Co. sowie die Bereiche E-Commerce und Cloudcomputing. Es ist also kein Wunder das Amazon neben seinem Hauptgeschäft im Online-Handel vermehrt auf den hauseigenen Streamingdienst Prime Video und seinen Clouddienstleister AWS setzte und gigantische Gewinne erwirtschaftete.
Ein weiteres gutes Beispiel für ein digitales Geschäftsmodell ist das Berliner Startup Sofatutor. Der Anbieter für Online-Lerninhalte und Nachhilfe für Schüler konnte seine Benutzerzahlen seit Ausbruch der Pandemie mehr als vervierfachen und die Gewinne steigern, obwohl die Büroräume lange leer standen, während andere Unternehmen an hohen Mieten für ungenutzte Räumlichkeiten zu Grunde gingen.
Digitalisierungs-Treiber Covid
Dass die Digitalisierung in Deutschland meilenweit hinter technischen Standards konkurrierender Industrieländer hinterherhinkt, war wohl auch vor der Pandemie für die meisten kein Geheimnis. Spätestens jetzt wurde dies aber auch dem härtesten Analogverfechter aufgezeigt.
So brachte das ganze immerhin auch etwas Positives mit sich. Neue Möglichkeiten und Jobchancen in den boomenden Branchen kristallisierten sich heraus. Für Neulinge auf dem Arbeitsmarkt, aber auch für alle die ihre Tätigkeiten im Wahnsinn der Pandemie verloren haben oder zukünftig lieber in ein krisenfesteres Umfeld wechseln möchten, lohnt es sich im digitalen Umfeld einzusteigen oder vielleicht dahingehend umzuschulen. Ganz getreu dem Motto: „Wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine neue“. Denn Arbeit für IT-Spezialisten gibts es mehr denn je. Doch nicht nur Bewerber sondern auch Unternehmen müssen sich anpassen und attraktiver für potenzielle Mitarbeiter werden, wenn sie langfristig bestehen wollen.
Neue Chancen - Veränderungen des Arbeits- und Bewerbermarktes
Die meisten Unternehmen, insbesondere im Mittelstand, gaben in einer Umfrage an die Digitalisierung nun verstärkt in Angriff nehmen zu wollen. Wohl auch um für kommende Krisen besser gewappnet zu sein. Doch gibt es in der Breite ein entscheidendes Problem: Der Mangel an Fachkräften in der IT. Dieser bremst den technischen Fortschritt gerade im Mittelstand enorm. Großkonzerne können Top-Kandidaten mit hohen Gehältern locken, kleine Unternehmen bleiben derweil auf der Strecke. Jobs im IT-Bereich bleiben über 50 Tage länger unbesetzt als im Gesamtschnitt. Daher spezialisieren sich auch immer mehr Personalberatungen auf dieses Thema.
Die Anforderungen der wenigen qualifizierten Bewerber sind ebenso hoch wie die Nachfrage nach ihnen. Flexible Arbeitszeiten mit Homeoffice Option, eine angenehme Word-Life Balance, ein kollegiales Arbeitsumfeld mit flachen Hierarchien und Mitspracherecht sind zunehmend für Bewerber wichtig. Viele Unternehmen können ihren Kandidaten in diesen Punkten jedoch nur mangelhaft dienen und müssen hier umstellen.
Für Arbeitssuchende heißt es ihr Portfolio von IT-Skills aufzubessern, um von der bevorstehenden Digitalisierungswelle zu profitieren und langfristig am Arbeitsmarkt Konkurrenzfähig zu sein.
Fazit
Wir bewegen uns in einer turbulenten Zeit voller Unsicherheiten und Krisen, welche auf der anderen Hand jedoch viele spannende Optionen und Chancen für unternehmerisches Wachstum und individuelle Verwirklichung für jene bietet, die sich anzupassen verstehen.
Autor:Peter Schmidt aus Bezirk Mitte |
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