Aus Hobby wurde eine richtige Brauerei
Jörg Adler stellt Q-Bier, Bierbrände und Bieressig her
Begonnen hat Jörg Adler vor einigen Jahren mit dem Brauen von Bier. Inzwischen hat er seine Q-Bier-Produktlinie um weitere Facetten erweitert.
Dabei handelt es sich um Genuss- und Lebensmittel, die quasi aus Nebenprodukten des Bierbrauens entstehen. In Zusammenarbeit mit einer Pankower Bäckerei bietet er unter anderem hin und wieder Treber-Brot an. Außerdem kreierte er zwei unterschiedliche Q-Bier-Brände und den Q-Bieressig Red Lager. Neu sind außerdem der Q-Bieressig Pilsener und Schwarzer Q-Bier-Senf. Was heute eine kleine Produktlinie umfasst, begann vor etwa sieben Jahren als Hobby ohne große Ambitionen.
Der Gastronom und studierte Betriebswirt Jörg Adler wohnte seinerzeit im Ludwig-Hoffmann-Quartier (LHQ) an der Wiltbergstraße. Zu einem runden Geburtstag bekam er ein kleines Equipment zum Brauen von Bier geschenkt. Damit begann er zu Hause zu experimentieren. Nachdem das mit der Mini-Anlage klappte, legte er sich eine etwas größere 50-Liter-Brauanlage zu. Auf einem Weihnachtsmarkt im LHQ im Jahr 2015 bot er erstmals sein selbst gebrautes „Quartier-Bier“ aus dem Fass an. Und das war ruckzuck weg. Zum darauffolgenden Frühjahrsfest versuchte Adler erstmals eine Flaschenabfüllung: Und auch diesmal war er binnen kurzer Zeit alle 400 Flaschen los. Dieser Erfolgt ließ in Jörg Adler den Entschluss reifen, das Bierbrauen professionell zu betreiben.
Aus dem Quartier-Bier wurde das Q-Bier. Und das gibt es inzwischen in vier Sorten: als Pale Ale, als Red Lager, als Pilsener und als Sommer-Pilsener. Gebraut werden von Jörg Adler inzwischen jedes Jahr etwa 300 Hektoliter, die an ausgewählte Kneipen und Gaststätten sowie einige Supermärkte ausgeliefert werden. Für den Brauvorgang hat sich Jörg Adler in die große Brauerei eines Kollegen eingemietet.
Pandemie brachte neue Ideen hervor
Gebraut wird das Q-Bier streng nach dem Reinheitsgebot von 1516. Anders als bei industriell hergestellten Bieren, denen aus unterschiedlichen Gründen Zusatzstoffe hinzugegeben werden, die später herauszufiltern sind, verzichtet der Pankower Brauer auf jegliche Zusatzstoffe. Die Produktion dauert dadurch zwar länger als in der Industrie, ist aber den gesamten Brauprozess über ganz natürlich.
Auch wenn sein Bier inzwischen eine richtige Fangemeinde hat, brachten die Lockdowns in der Hochzeit der Pandemie auch den Pankower Brauer etwas in Bedrängnis. „Weil viele Gaststätten geschlossen bleiben mussten oder nur mit Einschränkungen öffnen konnten, blieb ich 2021 auf rund 2500 Litern sitzen“, berichtet Jörg Adler. Aber kreativ wie er ist, machte er aus der Not eine Tugend. Zum einen entwickelte er mit einer Brennerei eine Möglichkeit, aus dem überschüssigen Bier einen 40-pozentigen Bierbrand zu brennen. Den gibt es in den Geschmacksrichtungen Red Lager und Pale Ale. Zum anderen entwickelte er ein Verfahren, um aus Bier einen speziellen Essig zu kreieren. All das konnten die Besucher des Manufakturen-Weihnachtsmarkts am Schloss Schönhausen probieren, der am ersten Adventswochenende stattfand.
Viele Jahre lang hatte Jörg Adler seine Geschäftsräume im Torhäuschen des Ludwig-Hoffmann-Quartiers. Nachdem ihm diese gekündigt wurden, schaut er sich nach neuen Räumen in Pankow um. Für ihn ist klar, dass er dem Bezirk weiterhin die Treue halten möchte.
Weitere Informationen zu den Q-Bier-Produkten und zu Jörg Adler unter eam-group.de/eam-group/q-bier.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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