Orte der Moderne
Ausstellung zu 100 Jahre Bauhaus im Bezirk
Anlässlich des 100. Gründungsjubiläums des Bauhauses zeigt das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf bis 10. November eine Ausstellung zu herausragenden Schauplätzen des „Neuen Bauens“ im Bezirk.
Das Staatliche Bauhaus gilt heute als eine der bedeutendsten Schulen für moderne Architektur und Gestaltung weltweit. Das 100. Jubiläum seiner Gründung bietet den Anlass, zehn architektonische Schauplätze im Bezirk vorzustellen. Mit ihrer sachlich-funktionalen Ästhetik und den modernen Nutzungskonzepten veranschaulichen sie die Bewegung des „Neuen Bauens“ in Architektur und Städtebau, das maßgeblich durch das Bauhaus beeinflusst wurde.
Ihre Architekten, darunter Walter Gropius, Erich Mendelsohn oder Hans Scharoun, haben mit den Bauten das Stadtbild von Wilmersdorf und Charlottenburg mitgeprägt. Vom großstädtischen WOGA-Komplex am Kurfürstendamm, über die Ringsiedlung für die Siemens-Werke in Charlottenburg-Nord, das Garagenhochhaus an der Kantstraße oder das Apartmenthaus am Kaiserdamm, bis hin zum Wohn- und Atelierhaus des Bildhauers Georg Kolbe in Westend, lassen sich vielfältige Aspekte des „Neuen Bauens“ nachvollziehen.
Die in der Ausstellung zu entdeckenden Bauten entstanden alle in den Jahren zwischen 1919 und 1933 und spiegeln bestimmende Großstadtphänomene der Weimarer Republik wider. Ihre Architekturen lassen sich als Antworten auf drängende Fragen ihrer Zeit lesen, die sich angesichts der sich drastisch verschärfenden Wohnungsfrage, der erhöhten Automobilität oder der wachsenden Niederlassungen der Industrie am Stadtrand stellten. In ihnen manifestiert sich aber auch ein neues Verständnis von städtischem Raum, der Freiräume für Kunst und neue Lebensformen schafft.
Die Ausstellung thematisiert die Geschichte der Bauten von ihrer Entstehungsgeschichte bis zu aktuellen Nutzungsformen. Die Gestaltung der Ausstellung mit Litfaßsäulen und einem begehbaren Stadtplan verschränkt den Stadtraum und die Museumsflächen. Eine Faltkarte zum Mitnehmen verortet die Schauplätze im Bezirk und lädt dazu ein, diese vor Ort in ihren aktuellen Zusammenhängen neu zu entdecken.
Ein Veranstaltungsprogramm und Angebote für Schulklassen, junge Menschen und Familien begleiten die Ausstellung.
Die Ausstellung im Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim, Schloßstraße 55/Otto-Grüneberg-Weg, hat Di-Fr 10-17 Uhr, Sa/So und an Feiertagen 11-17 Uhr geöffnet, Eintritt frei. Infos auf www.villa-oppenheim-berlin.de.
Autor:Manuela Frey aus Charlottenburg |
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