Umweltgerechtigkeitsatlas
Bezirk hat die schlechteste Luft in Berlin

Wo ist es am lautesten im Bezirk? Wie gut oder schlecht ist die Luft? Wo gibt es viel oder zu wenig Grün? Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz hat jetzt den Umweltgerechtigkeitsatlas veröffentlicht, der zeigt, wie unterschiedlich stark die einzelnen Ortsteil belastet sind.

Fünf Kernindikatoren wurden im Atlas festgelegt: die Lärm-, Luft und thermische Belastung als Stressoren und die Versorgung mit Grünflächen als Ressource. Hinzu kommt die soziale Lage in den Quartieren, die ebenfalls gesundheitlich relevant ist.

In Charlottenburg-Wilmersdorf ist das quantitativ größte Problem die Luftbelastung. Davon betroffen sind 31 von 53 Planungsräumen, in die der Bezirk im Atlas eingeteilt ist und damit 69 Prozent der Wohnbevölkerung. Nirgendwo in Berlin gibt es schlechtere Werte, damit ist der Bezirk bei diesem Faktor negativer Spitzenreiter. Auch die Versorgung mit Grünflächen ist alles andere als zufriedenstellend, hiervon sind 46 Prozent der Bevölkerung betroffen.

Lärm und die soziale Belastung fallen hingegen kaum ins Gewicht. Die Werte für die klimatische Belastung liegen im Durchschnitt der Bezirke. Rund die Hälfte der Einwohner lebt in zwei- bis dreifach belasteten Planungsräumen.

Der S-Bahn-Ring und die Stadtautobahn bilden eine erkennbare Grenze zwischen den nicht oder gering belasteten Kiezen außerhalb und den Quartieren in der Innenstadt. Letztere sind in zentraler Lage höher belastet als die Gebiete knapp innerhalb des S-Bahn-Rings. In Außenbereichen – etwa um die Königin-Elisabeth-oder die Schlangenbader Straße – entsteht die hohe Verkehrsbelastung durch die Autobahn und Bahnanlagen.

Da in den meist stärker belasteten Gebieten innerhalb des S-Bahn-Rings beziehungsweise am S-Bahn-Ring die meisten Menschen des Bezirks wohnen, ist der Anteil der Bevölkerung, der von einer Drei- oder Vierfachbelastung betroffen ist, höher als im landesweiten Durchschnitt. Er liegt bei 21 Prozent, das sind rund 70 000 Bewohner. In ganz Berlin sind 14,8 Prozent. Sowieso finden sich innerhalb des S-Bahnrings stadtweit zwei Drittel der Gebiete mit mit einer mehrfach hohen Belastung in mindestens drei der vier Umweltindikatoren.

Infos unter https://www.berlin.de/sen/uvk/umwelt/nachhaltigkeit/umweltgerechtigkeit/.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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