Camera Work präsentiert die Legenden der Formel 1

Charakterwärme und Siegerhärte: Michael Schumachers Porträt führt die beiden Seiten der Persönlichkeit überdeutlich vor Augen. | Foto: Copyright: Zenon Texeira
  • Charakterwärme und Siegerhärte: Michael Schumachers Porträt führt die beiden Seiten der Persönlichkeit überdeutlich vor Augen.
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Charlottenburg. Das Gerät: ein 100 Kilogramm-Apparat von Polaroid. Vor der Linse: Rennsporttitanen aus allen Epochen. Das Ergebnis: die "Official Formula 1 Opus Exhibition" des Fotografen Zenon Texeira.

Wie könnte man Damon Hill vergessen, wie er sich Seite an Seite mit Michael Schumacher durch die Kehren zwängte? Oder die Duells mit Jacques Villeneuve, den Schlagabtausch mit Mika Häkkinen? Wer die großen Jahre der Formel 1 verfolgte, für den wird die aktuelle Ausstellung der Galerie Camera Work eine Schau der Schumacher’schen Rivalen sein.

Den Briten findet man in Würde ergraut, den Kanadier eine heitere Frische verbreitend, den Finnen mit bohrendem Blick. Und dann: Michael Schumacher ganz er selbst, hingelümmelt auf einem Reifen.

Dazu seine damaligen Weggefährten. Ferrari-Rennleiter Jean Todt, in der ihm eigenen Verlegenheit versteinert. Technikchef Ross Brawn, ganz der kalte Analytiker, wie in der Boxengasse, so auch am Set. Vom Fahrer bis zum Funktionär - "The Official Formula 1 Opus Exhibition" ist eine Porträtreihe, die kaum wiederholbar scheint. Selbst alte Legenden wie Nigel Mansell, Jackie Stewart oder Nikki Lauda haben die Session nicht gescheut.

An einem Rennsonntag beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone im Jahre 2006 begab es sich also, dass Zenon Texeira Männer mit großem Ego verewigen wollte. Also fuhr der Fotograf ein Geschütz auf, das schwerer kaum sein kann. "Ein Dinosaurier" sei das gewesen, umschreibt er sein 100 Kilogramm schweres, hölzernes Arbeitsgerät, von Polaroid nur sechsmal produziert.

Im Meeting Room der Fahrer musste jeder Schuss sitzen. Und Michael Schumacher würdigte Texaira noch ein zweites Mal - mit einem Nahporträt. Eine Hälfte des Gesichts im Licht, die andere stark verschattet. Für den Künstler ein Stilmittel, das wohl bedacht zum Einsatz kam. "Es zeigt die Wärme der Persönlichkeit und die Härte des Seriensiegers", beschreibt er den Kontrast. Was der Mann aus Tansania in seinen Modellen sah, waren nicht nur die Gewinner, sondern zugleich Überlebende eines hochriskanten Sports, Charakterköpfe auf dem schmalen Grat zwischen Champagnerdusche und Betonwand.

Zumeist sind es Technikfanatiker durch und durch. Schumacher zum Beispiel wollte Texairas Set nicht verlassen, ohne die Funktionsweise der großen Holzkiste zu ergründen. "Er fragte mich: Kann ich da mal reinschauen?" Draußen wartete sein Rennwagen. Doch bevor Schumis Wissensdurst gestillt war, wollte er nicht gehen.

"The official Formula 1 Opus Exhibition" in der Galerie Camera Work, Kantstraße 149, ist bis 13. September zu sehen. Di-Sa 11-18 Uhr.
Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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