Licht an auf dem Ku'damm
Traditionelle Weihnachtsbeleuchtung ist angeknipst

Der Kurfürstendamm leuchtet wieder. Das Gesamtkunstwerk zieht sich auf 4,5 Kilometern durch die City West.   | Foto: Christian Hahn
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  • Der Kurfürstendamm leuchtet wieder. Das Gesamtkunstwerk zieht sich auf 4,5 Kilometern durch die City West.
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Ein Meer aus glitzernden Girlanden lässt den Ku'damm wieder funkeln. Fast fünf Kilometer lang ist das Lichtschauspiel, das Berlins wichtigste Einkaufsstraße bis zum 6. Januar in Europas längsten Weihnachtsboulevard verwandelt.

Der bärtige alte Mann mit der roten Mütze braucht keine himmlische Taskforce. Der Ku'damm leuchtet ihm auf seiner irdischen Weihnachtstour den Weg. Wie jedes Jahr fast sieben Wochen lang. So lange bleibt das Weihnachtslicht in der Dunkelheit angeknipst.

Das glitzernde Gesamtkunstwerk aus 140 Kilometern Lichterkette auf 554 Bäumen und 140 000 weißen LED-Lämpchen zieht sich vom Rathenauplatz in Halensee über den Kurfürstendamm und den Tauentzien bis zum Wittenbergplatz. Das sind 4,5 Kilometer pures Weihnachtsfeeling. Initiiert hat das Lichtspektakel im Herzen Berlins erneut die AG City. Rund 440 000 Euro kamen für die traditionelle Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr zusammen. Der Wirtschaftssenat machte 295 000 Euro locker, denn das Lichtschauspiel auf dem Ku'damm gilt als Muss für die Wirtschafts- und Tourismusförderung. Die Gröner Group spendierte rund 100 000 Euro und die Firma Hans Boehlke Elektroinstallationen etwa 45 000 Euro.

Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche

„Wir sind glücklich und sehr dankbar, dass es uns gemeinsam mit den Partnern und Sponsoren gelungen ist, in diesem Jahr wieder für eine stimmungsvolle Weihnachtsbeleuchtung auf dem Boulevard zu sorgen“, sagt Klaus-Jürgen Meier, Vorstandschef der AG City. Damit unterstütze man auch die lokalen Geschäfte, die wegen der Corona-Krise einen „enormen wirtschaftlichen Einbruch verzeichnen“. Und Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) ist sich sicher: „Selbst wenn nicht so viele Touristen die City West in der Adventszeit besuchen werden, wird der wunderbare Lichterglanz vielen Berlinerinnen und Berlinern bei einem Bummel über den Boulevard die Adventszeit verschönern.“

Dafür sorgt auch der Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche, der am 2. Dezember startet. Der Weihnachtsbaum steht bereits, wenn auch noch ungeschmückt. Der sechs Tonnen schwere und 18 Meter hohe Mammutbaum kommt in diesem Jahr aus dem Garten des Schauspielers und Grimme-Preisträgers Jörg Gudzuhn in Neuenhagen (Märkisch-Oderland). Am 4. und 5. Dezember öffnet außerdem im festlich geschmückten Innenhof des Kranzler Ecks am Ku'damm von 13 bis 20 Uhr ein Charity-Weihnachtsmarkt.

Finanzierung auf der Kippe

Beide Märkte sind Teil der beleuchteten Weihnachtsstrecke, deren Finanzierung jedes Jahr aufs Neue kippelt. 2019 hatte die AG City noch 600 000 Euro zur Verfügung, weshalb diesmal, mit gut 160 000 Euro weniger, auf das ein oder andere Weihnachtsmotiv verzichtet werden musste. Der zehn Meter hohe Nussknacker und der zwölf Meter große Schneemann blieben dem Ku'damm aber treu.

1978 organisierte die AG City das Lichtspektakel zum ersten Mal. Zehn Jahre lang ging alles gut, dank der Händlergemeinschaft, Hauseigentümer und Ladenbesitzer wurde die Beleuchtung sogar immer üppiger. 1993 aber reichte das Sponsorengeld nicht, und die AG City schaltete aus Protest gegen die mangelnde finanzielle Unterstützung vorübergehend alle Lichter aus. Die folgenden Jahre musste die AG City immer wieder zubuttern, weil die Spendenaufrufe ins Leere gingen. 2003 blieb der Verein sogar auf 35 000 Euro Stromkosten sitzen. Ab 2004 organisierte dann der Stadtmöblierer Wall die  Weihnachtsbeleuchtung – 15 Jahre lang. Erst 2019 übernahm die AG City wieder das Ruder.

Der Lichterglanz kann bis zum 6. Januar täglich von 16 bis 24 Uhr bewundert werden.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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