Sabine Strick veröffentlicht ihren ersten Roman

Ein echtes Charlottenburger Kind startet als Autorin durch: Sabine Strick.   | Foto: Matthias Vogel
2Bilder
  • Ein echtes Charlottenburger Kind startet als Autorin durch: Sabine Strick.
  • Foto: Matthias Vogel
  • hochgeladen von Manuela Frey

Das tiefste Ich lässt sich vielleicht mal ausbremsen, aber niemals verleugnen. Die Charlottenburger Autorin Sabine Strick schreibt leidenschaftlich gerne, seit sie das ABC kennt. Doch erst jetzt, mit 50 Jahren, hat sie sich auf den Weg gemacht, ihre Werke auch zu publizieren.

"Die Nacht der Eisblumen" heißt ihr mit spannenden Wandlungen angereicherter Liebesroman, der am 7. Juni als E-Book erscheint. Streng genommen stimmt es gar nicht, dass es ihre erste Veröffentlichung ist. Mitte der 70er-Jahre, sie muss um die zehn Jahre alt gewesen sein, wurden zwei Frühwerke von ihr in der Morgenpost abgedruckt. "Die hatten damals schon eine Kinderseite", sagt sie und lacht. Selber hätte sie ihre Kurzgeschichten niemals eingeschickt, "das war jemand aus meiner Familie". Einmal drei und einmal vier Mark habe sie damals als Honorar erhalten. Ein wenig später schrieb sie ein Theaterstück für ihre Schule und mit 16 Jahren fing sie an, Romane zu schreiben.

Wegen des Mammons allein ist sie nicht aktiv geworden, auch wenn es für sie natürlich schön wäre, wenn sich ihre Bücher gut verkaufen würden. Es ist vielmehr die Leidenschaft für das Schreiben, die sie immer begleitet und nun zu diesem Schritt bewogen hat. "Ich habe das vor mir hergeschoben und mir Ende 2016 gedacht: jetzt oder nie!" Qualifiziert hatte sie sich mittlerweile durchaus, hatte die Schule des Schreibens besucht und dort die Merkmale guter Belletristik, guten Stils und guten Aufbaus von Romanen gelernt. "Danach hatte ich erst eine kreative Flaute, dann war ich privat abgelenkt und beruflich sehr eingespannt", erzählt sie.

In der Paul-Hertz-Siedlung am Jacob-Kaiser-Platz aufgewachsen, zog sie kurz über die Bezirksgrenze, nach Siemensstadt in Spandau. "Ich habe bei Siemens eine Lehre als Bankkauffrau gemacht." Später arbeitete sie zehn Jahre lang als Sekretärin in Frankreich. Zurückgekommen, zog sie zurück in ihr Charlottenburger Viertel. Derzeit verdient sie ihre Brötchen als Sekretärin in einem Hotel in Spandau. Im März 2019 hört sie auf und nimmt sich eine Auszeit für die Schreiberei.

Als Sabine Strick sich sagte: "jetzt oder nie!", wusste sie eigentlich auch noch nicht, wie man eine Veröffentlichung angeht, dachte, auf dem gesättigten Buchmarkt hätte sie keine Chance. Also besuchte sie zunächst den Vortrag einer Literaturagentur, um sich das nötige Know-how zu verschaffen, etwa, wie ein für die Bewerbung unabdingbares Exposé zu schreiben ist. Danach machte sie sich auf die Suche nach einer Agentur, die sie bei der Vermarktung unterstützen könnte. Schon die dritte Nummer, die sie wählte, war ein Volltreffer. Aschera heißt die Literaturagentur, die ihre Werke bei Verlagen anpreist. Davon hatte sie hinter den Kulissen im Laufe der Zeit immerhin acht geschrieben. "Ich habe die Bücher dann überarbeitet", sagt sie. An einem von ihnen war prompt der Verlag Edel Elements interessiert, der auf E-Books spezialisiert ist – und deshalb kommt jetzt "Die Nacht der Eisblumen" heraus.

Der Liebesroman spielt in Berlin, genauer gesagt rund um den Savignyplatz. Handlung und Personen sind zufällig gewählt, Berlin als Ort eigentlich auch. "Die Stadt ist nicht der Star", sagt sie. Alles entspringt ihrer Fantasie oder resultiert aus ihren Erlebnissen. Und da schöpft sie aus einem Kessel Buntem, denn sie reist leidenschaftlich gern und viel.

Um zu verstehen, welche Gänge ihre Gedanken beim Schreiben nehmen, ist ihre Anekdote zur Entstehung des Erstlings dienlich: "Ich war vom Hauptdarsteller des Films 'Der Barbier von Sibirien' beeindruckt. Meine Figur in 'Die Nacht der Eisblumen' hat zwar einen Doktorkittel an, ist aber auch Russe und ähnelt ihm im Charakter. Und schon spielt eben auch die Russenmafia hinein", sagt sie. "Meine Handlungen und Personen entwickeln während des Schreibens ein Eigenleben." Im September bringt sie auch schon ihr zweites Werk "Ein Diwan für zwei" an den Start, ebenfalls ein Liebesroman. Unter ihren anderen Werken befinden sich unter anderem auch eine Detektiv-Trilogie und ein Abenteuerroman. Wenn man ihrer Familie, ihren Freunden, Bekannten und Kollegen des von ihr initiierten Autoren-Stammtischs glauben darf, dürfen sich die Leseratten auf die Veröffentlichung jedes Buches von Sabine Strick freuen. "Sie sagen, meine Schreibe sei sehr spannend und man wolle unbedingt weiterlesen."

Ein echtes Charlottenburger Kind startet als Autorin durch: Sabine Strick.   | Foto: Matthias Vogel
Sabine Strick ist zufrieden und stolz, ihr Liebesroman kann ab 7. Juni als E-Book im Online-Buchhandel erstanden werden.  | Foto: Matthias Vogel
Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 233× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 992× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.140× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.