Vor 75 Jahren: Führende Mitglieder der "Roten Kapelle" werden in Plötzensee hingerichtet

Wer von den am Lietzensee promenierenden Bürger*innen haben noch Ahnung von den Ereignissen, die sich vor nun über 75 jahren zur NS- Zeit am Reichskriegsgericht am nördlichen Ende des Sees sich abspielten: die Prozesse gegen die sog."Rote Kapelle"



79 der Verhafteten wurden auf Weisung der Reichskanzlei vor dem Reichskriegsgericht, also als Kriegsverbrecher angeklagt. Dessen oberster Gerichtsherr mit weitgehenden Eingriffsrechten war Adolf Hitler, der „beschleunigte und verschärfte Bestrafung“ der Angeklagten forderte und Hermann Göring mit der Oberaufsicht über den als äußerst brisant gewerteten Fall beauftragte.


Heute befindet sich dort eine Luxuswohnanlage.Aus dem Gerichtssaal ist eine Bar-Lounge geworden.Der gegenwärtige Eigentümer verweigert das Gedenken im Haus.Der  Eigentümer nach dem Krieg, die Bundesregierung, (vom Reichsmilitär-,-kriegs-,zum Kammergericht)verbot eine Gedenktafel am Gebäude.Der Gedenkort mußte auf öffentliches Straßenland verlagert werden.Auch eine Form der "Geschichtsentsorgung" Das Land Berlin verweigerte den Ankauf der Immobilie, der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf zeigte Desinteresse.

Auch die Hinrichtungsstätte Plötzensee befand sich im Bezirk.Dort wurden heute vor 75 Jahren 11 führende Mitglieder der "Roten Kapelle" , u.a.Libertas Schulze-Boysen,ermordet. Bis heute ist auch das ehemalige Strafgericht und Zellengefängnis an der Kantstraße- in selbiger Tradition hoch belastet - aus dem Fokus der politisch Verantwortlichen entschwunden.

Zwei Ausstellungen zur NS-Justiz befinden sich im Oberverwaltungsgericht an der Hardenbergstr.

Ein Museumsportal zum Widerstand führt online weiter

Autor:

Joachim Neu aus Charlottenburg

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