35 Jahre Brotgarten in der Seelingstraße
Der 1978 gegründete Brotgarten war die erste Biobäckerei Berlins. Die Rohstoffe stammten schon damals aus kontrolliertem biologischen Anbau, sie mussten allerdings aus dem Bundesgebiet auf unökologischem Weg von weither herangeholt werden. Zugleich war der Betrieb basisdemokratisch organisiert. Die Arbeit ohne Chef funktionierte nur zwei Jahre. Durchgesetzt hat sich aber der ökologische Anspruch, dem die heutige GmbH noch immer verpflichtet ist. Den Brotgarten leiten heute sechs Betreiber gemeinsam. Das Vollkornmehl kommt immer noch täglich frisch aus den eigenen Mühlen. Das Getreide dazu liefert ein Bioland-Bauernhof aus Märkisch-Oderland. Sämtliche Brote werden in der hinter dem Laden liegenden eigenen Backstube hergestellt.
Außer nach Backware duftet es hier auch noch ein wenig nach der Hippiezeit. Die Rechnung wird im Kopf addiert, Kundschaft und Verkäufer sind per du und zwischen dem Kindergewusel wird über grüne Politik debattiert. Bei der Feier sorgten dafür die Bundestagsabgeordnete Lisa Paus und aus dem Abgeordnetenhaus Nicole Ludwig, beide von Bündnis 90/Die Grünen. Zum 35. Jahrestag des ersten Biobäckers können sie eine stolze Bilanz ziehen: "Nirgendwo sonst auf der Welt ist das Bioangebot pro Einwohner größer als in Berlin." Der Trend hält an: Mitte Oktober wird am Klausenerplatz eine Biomarkt-Kette eine Filiale eröffnen.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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