Bei Ula am Einsteinufer gibt es alles umsonst

"Einkauf" im Umsonstladen. | Foto: Wecker
4Bilder

Charlottenburg. Am Einsteinufer 25 gibt es einen Laden, da wird nicht bezahlt. Jeder nimmt, was er möchte, jeder gibt, was er nicht mehr möchte.

Seit vier Jahren arbeitet der Vollsortimenter "Ula" im Keller des Universitätsgebäudes nach diesem Prinzip. Hier nimmt zwar auch die Bücherabteilung den größten Raum ein, angeboten werden aber auch Kleidung, Geschirr und technische Geräte - vom Computer bis zur Klimaanlage.Es ist kein Sozial-, sondern ein Nachhaltigkeitsprojekt. Sein Vorteil ist, dass nicht weggeworfen wird, was noch gebrauchsfähig ist, womit unnötige Produktion und Müll vermieden werden. Das spart Grundstoffe, Energie und Geld. Es ist die erste "Umsonstlädin" der Welt. Dieser Anspruch ergibt sich aus dem weiblichen Namen "Ula", ansonsten sind Umsonstläden weit verbreitet. Auch in Berlin gibt es mehrere. Träger ist der Verein "Fair teilen in Gemeinschaftsläden" (Gela), der noch ein auf Leihbasis beruhendes Geschäft, die "Leila", in Prenzlauer Berg hat. Während die "Ula" umsonst arbeiten kann, da die Universität die Räume mietfrei zur Verfügung steht, muss in Prenzlauer Berg der Verein die Mietkosten aufbringen. Durch das Leihverfahren entsteht zudem Verwaltungsaufwand, der in der "Ula" entfällt. Drei Jahre in Folge wurde die Initiative mit dem Qualitätssiegel "Werkstatt N" ausgezeichnet, das vom "Rat für nachhaltige Entwicklung" vergeben wird.

Es ist allerdings nicht ratsam, das "Geschäft" gezielt aufzusuchen, denn das Angebot entsteht zufällig. Es gibt aber auch kaum Kunden, die das Geschäft verlassen, ohne etwas mitgenommen zu haben. Selbst ein Kunde, der eigens wegen eines bestimmten UFO-Buches kam, wurde noch fündig.

Da es in und an diesem Geschäft nichts zu verdienen gibt, wird es ehrenamtlich geführt. Hauptsorge des ehrenamtlichen Geschäftsführers Volker Schmidt ist gegenwärtig, dass mehr gebracht als mitgenommen wird. Der Platz in den beiden Kellerräumen von gut 40 Quadratmetern kann kaum noch Produkte aufnehmen. So war er dann doch etwas enttäuscht, als ein Kunde schon mit einem fünfbändigen Brockhaus nebst weiterer Literatur unterm Arm im Bücherregal Platz geschaffen hatte, er aber auf Geheiß seiner Frau einen Großteil der Bücher wieder einräumen musste.

Gehandelt wird alles, nur Müll wird nicht angenommen. Die technischen Geräte sollten funktionstüchtig sein, und da im Laden keine Fachverkäufer tätig sind, sollte eine kurze Beschreibung dabei sein. Tatsächlich sind manche Dinge rätselhaft wie jenes Glas voller Kastanien. Nach beiliegender Beschreibung sollen sie sich jedoch nach kurzer Behandlung in ein probates Waschmittel verwandeln lassen.

Ula am Einsteinufer 25 ist dienstags von 16 bis 19 Uhr, mittwochs von 17 bis 19 Uhr und donnerstags von 15 bis 18 Uhr geöffnet, 314 232 92.
Frank Wecker / FW
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 796× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 799× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 494× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 974× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.882× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.