Komödie zeigt noch bis 26. März "Café ohne Aussicht"
Wer nicht zahlen kann, muss spielen. Und so findet sich Henrik, der Penner (Horst Maria Merz), am Piano wieder, auf dass er seinen singfreudigen Schuldnern Melodien liefert. Dabei sind die drei Brüder Kasupke (Holger Off, Olaf Drauschke und Ralf Steinhagen) trotz oder wegen ihrer schrulligen Musikalität selbst sehr knapp bei Kasse. Ihnen droht sogar der Rauswurf. Und zwar ausgerechnet in einem Café namens "Schöne Aussicht" - jenem Lokal, das ihrer Uroma in den 20er-Jahren Ruhm eintrug. Ob die Kasupkes jetzt noch das Ruder herumreißen können, wo doch die transsexuelle Maklerin Hubertine (Philipp Seibert) das Café als "Coffeeshop im gehobenen Marktsegment" vermarkten will? Ihr Schicksal liegt ausgerechnet in den Händen eines griechischen Investors, in dem Berlin nur eines auslöst: Sehnsucht nach Athen.
Die gute Nachricht: Den Obdachlosen, die Maklerin, den Handwerker (Wolfgang Hötzel) und die drei Brüder eint die Freude an A-Cappella-Hymnen.
Und so liefern die "Berlin Comedian Harmonists" dem Zuschauer in der Komödie am Kurfürstendamm mit dem Stück "Café ohne Aussicht" eine beschwingte Melange aus heute und damals. Motiven der 20er-Jahre stellen die Autoren Franz Wittenbrink und Anne X. Weber Hinweisen auf das BER-Desaster, verspätete S-Bahnen und Hundehaufen gegenüber. Die alten Songs verschmelzen mit den zeitgenössischen. Und natürlich fehlt es auch nicht an naturbelassenen Krachern vom Schlage "Ich wollt ich wär ein Huhn".
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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