Neues Konzept für das Ku’dammkarree

Foto: Wecker

Charlottenburg. Zwischen Bikini Berlin und dem Haus Cumberland gewinnt durch eine Reihe von Großprojekten die City West höhere Qualität. Einzig das Ku’dammkarree am Kurfürstendamm 206-209 macht einen trostlosen Eindruck.

Eigentümer ist das irische Unternehmen Ballymore. Das geriet in den Strudel der Bankenkrise, weshalb sich die Verhandlungen des Bezirks mit dem wieder flottgemachten Investor kompliziert gestalten. Einen großen Erfolg erzielte der Bezirk gegenüber den 2010 im Stadtplanungsausschuss von Stararchitekt David Chipperfield vorgestellten Entwurf, dass nun auch im Hochhaus 193 Wohnungen gebaut werden sollen. Zuvor war nur der Erhalt der einen Bestandswohnung vorgesehen. Das entspricht auch Überlegungen der AG City. Dem Investor dürfte das nicht schwerfallen, denn in London "sind wir Marktführer im Wohnungsbau", erklärte Projektleiter Ralph Bock vor Landes- und Bezirkspolitikern, die am 7. Mai zu einer öffentlichen Debatte in das 21. Stockwerk des zum Komplex gehörenden Hochhauses eingeladen hatten. "Allerdings wird es sich nicht um Sozialwohnungen handeln", gab er den Politikern mit auf den Weg.Dafür wird die Bruttogeschossfläche für den Einzelhandel um 11,6 Prozent - von 33 800 Quadratmetern auf stattliche 39 300 Quadratmeter - erhöht. Die Gastronomie wird um zehn Prozent von 7000 Quadratmeter auf 7700 Quadratmeter erhöht. Diese beiden Erweiterungen gehen zulasten der Kultur. Das betrifft die Bühnen Theater und Komödie am Kurfürstendamm sowie das Museum "The Story of Berlin". Dafür sieht der neue Entwurf nur noch 2400 Quadratmeter vor. Damit fällt gegenüber der ursprünglichen Planung ein Drittel weg. In dem neuen Entwurf kommt das Museum gar nicht mehr vor. Die schon 2010 zähneknirschend akzeptierte Reduktion der beiden Bühnen mit 1407 Zuschauerplätzen auf ein Theater mit 650 Plätzen bleibt zwar bestehen, aber das Theater braucht auch Werkstätten, Kulissenräume und Garderoben, woran gespart wird.

Zwar sagte Theaterleiter Martin Woelffer: "Wir sind stolz darauf, künftig in einem von David Chipperfield entworfenen Theater spielen zu dürfen", meinte aber auch, dass bis dahin "noch viel zu verhandeln ist". Dazwischen liegt noch die Umbauzeit, in der er auf Hilfe vom Senat hofft, denn noch weiß er nicht, wohin in dieser Zeit. Die beiden Landespolitiker Frank Jahnke, Vorsitzender des Kulturausschusses, und Ülker Radziwill, Walkreiskandidatin für den Bundestag, konnten zwar darauf verweisen, dass erstmals auch Boulevardtheater bei der Subventionierung berücksichtigt werden, aber konkrete Zusagen konnten sie Martin Woelffer nicht machen. Abgesehen von diesen Problemen überzeugt der architektonische Gesamtentwurf die Politiker aller Fraktionen. Sie hoffen, dass der städtebauliche Vertrag bald abgeschlossen werden kann, um den letzten Schandfleck am unteren Ku’damm zu beseitigen. Ralph Bock versicherte: "Wir werden uns um höchste Qualität bemühen und ein schönes Gebäude am Ku’damm errichten."

Frank Wecker / FW
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Lokalredaktion aus Mitte

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