Rezeption während der Naziherrschaft
Erstmals wird hier die widersprüchliche Rezeptionsgeschichte Heinrich Zilles während des Nationalsozialismus dargestellt. Die Präsentation beruht wesentlich auf Forschungen von Pay Matthis Karstens. Seine Archivfunde zeigen, wie die Nazis "Pinselheinrich" für ihre Zwecke zu vereinnahmen suchten. Zunächst behandelten sie das Werk des 1929 gestorbenen Künstlers als Tat eines "sozialistischen Volksschädlings". Später wollten sie aus Zille "einen antisemitischen Vorarbeiter des Nationalsozialismus" machen. Die Sonderausstellung zeigt, welche Werke Heinrich Zilles zensiert, beschlagnahmt oder verboten wurden.
Erstmals seit 45 Jahren werden in dieser Ausstellung aus der Sammlung Axel Springer zwei der Glasfenster von Heinrich Zille gezeigt, die sich ursprünglich in der "Zille-Klause" in der Charlottenstraße 46 befanden. Sie waren zuletzt 1968 im heutigen Ephraimpalais der Öffentlichkeit zugänglich. Die Ausstellung wird mit Werken Heinrich Zilles aus dem Bestand des Bezirksmuseums ergänzt. Die Ausstellung ist einer der Beiträge des Bezirksmuseums zum Themenjahr "Zerstörte Vielfalt".
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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