"Spreestadt 2013": neues Quartier am Fluss

So könnte das frühere Henkel-Lagerhaus in der Gutenbergstraße als Bürowürfel einmal aussehen. | Foto: Simulation: ANH
  • So könnte das frühere Henkel-Lagerhaus in der Gutenbergstraße als Bürowürfel einmal aussehen.
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Charlottenburg. Zunächst war eine reine Bürostadt geplant. Die große Nachfrage nach Wohnraum in Berlin hat die Investoren zum Umdenken gebracht. Jetzt entstehen nördlich der Gutenbergstraße auch Eigentums- und Mietwohnungen.

Mietpreise ab 9,50 Euro pro Quadratmeter waren im Saal 1138 des Rathauses Wilmersdorf zu vernehmen. Auf der letzten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung vor Ostern präsentierten Investoren ihre Vorstellungen einer Bebauung des Areals zwischen nördlicher Gutenbergstraße und Spree. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse von Verkehrs- und Immissionsgutachten bekannt gegeben. Erst wenn diese positiv ausfallen, ist eine Bebauung mit Wohnungen möglich. Laut Stadtplanungsamtschef Rainer Latour ist das vorhandene Straßennetz leistungsfähig genug, den zu erwartenden Verkehr aufzunehmen. Der Verkehrslärm hält die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte ein. Für das Lärmgutachten wurde an zehn Messpunkten im Quartier Werte ermittelt. Die für die Nacht vom Gesetzgeber erlaubten 45 Dezibel wurden nur an wenigen Punkten überschritten, vor allem im Bereich der Firma Beiersdorf (Cosmed). Sogar eine mögliche Geruchsbelästigung, die vom Shampoo-Abfüller ausgeht, wurde wissenschaftlich untersucht. Die mit Probanden ermittelten "Geruchsstunden" - also die Stunden im Jahr, in denen ein Geruch wahrnehmbar ist - lagen zwar deutlich über den erlaubten Grenzwerten für reine Wohngebiete. Da es sich aber zum einen um ein Mischgebiet aus Büros, Gewerbe und Wohnen handelt, zum anderen um angenehme Gerüche, gestattet der Gesetzgeber höhere Werte. Im untersuchten Gebiet stiegen sieben Stunden täglich Shampoo-Düfte auf, vor allem in unmittelbarer Umgebung von Cosmed.

Die Hippon Verwaltungsgesellschaft, eine der drei Eigner des Geländes, ist seit 15 Jahren im Besitz seines Grundstücks. Das Unternehmen hat sein "Quartier am Salzufer" auf eigene Kosten erschlossen, also Straßen und Uferwege angelegt. Entlang der Nordseite der Gutenbergstraße will Hippon eine klassische, sogenannte Blockrandbebauung errichten. Sie soll den Lärm des gegenüberliegenden Cosmed-Betriebs abschirmen. Dahinter sind fünf zehngeschossige Wohntürme geplant, alle der Spree zugewandt.

Der französische Immobilienentwickler Icade will eine Mischung aus Büros, Gewerbe und - ausschließlich am Wasser - Wohnen. Der Icade-Plan sieht vier achtgeschossige Gebäude mit schrägen Fassaden vor, die sich um einen Innenhof gruppieren. Zur Gutenbergstraße hin schirmt ein Hausblock gegen den Verkehrslärm ab.

Auf dem rund 6000 Quadratmeter großen Gelände der ANH Hausbesitz steht das ehemalige Henkel-Lagerhaus. Es wird bis auf sein Betonskelett entkernt und anschließend zu einem Gebäude mit Bürolofts umgebaut. Im Erdgeschoss entsteht über der früheren Laderampe Gastronomie mit einer Außenterrasse. ANH will es unter dem Namen "The Box" (die Kiste) vermarkten; das besondere Kennzeichen: Die Fassade bekommt ein großmaschiges Streckmetallgitter übergestülpt.

Auf dem verbleibenden freien Areal werden entlang der Straße zwei 22 Meter hohe Bürohäuser errichtet, am Ufer weitere zwei Gebäude: ein nach Westen terrassierter Siebengeschosser mit Staffelgeschoss für Wohnungen und Büros sowie ein Dreigeschosser für Wohnungen.

Karen Noetzel / KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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