Test in der Wilmersdorfer: mehr Schutz für Fußgänger
Wer noch am Straßenrand steht, darf die Straße nicht mehr betreten. Den Fahrern, die abbiegen wollen, wird angezeigt, dass sich noch Fußgänger auf der Fahrbahn befinden und die Straße in Kürze frei wird. In Berlin gibt es zwei weitere solcher Testampeln: an der Kreuzung der Lietzenburger mit der Joachimstaler Straße und in Mitte an der Kreuzung der Französischen Straße mit der Charlottenstraße. Mitte des Jahres kommt noch eine Ampel mit Taktzähler ("Countdown Signal") hinzu. Sie hat die gleiche Funktion wie die rot blinkende Ampel, nur dass statt des Blinkens eine abnehmende Leuchtfläche die noch zum Räumen der Straße verbleibende Zeit symbolisiert.Aus Österreich und den Niederlanden sind die für Fußgänger grünblinkenden Ampeln bereits bekannt. Sie beginnen drei Sekunden, bevor die Ampel auf Rot umschaltet, zu blinken. Die Fußgänger dürfen dann noch die Fahrbahn betreten, wissen aber, dass gleich Rot kommt. Drei Ampeln werden gegenwärtig in Mitte getestet.
Diese Ampeln sind eines von zehn Modellprojekten, die bis 2016 zur Förderung der Fußgänger eingeführt werden. Eines davon wird unmittelbar in den Verkehrsfluss eingreifen. Das sind die "Begegnungszonen". Erfunden wurden sie in Holland, wo sie als "Shared Space" bekannt wurden. Alle Verkehrsteilnehmer sind gleichberechtigt, ist dort die einzige Regel. In der Schweiz wurde daraus die "Begegnungszone". Dort gilt für die Kraftfahrzeuge Tempo 20 und die Fußgänger haben ein "Vortrittsrecht". Das entspricht eher der hier gültigen Straßenverkehrsordnung. Der Bezirk hatte sich mit der nördlichen Wilmersdorfer Straße und dem südlichen Olivaer Platz um ihre testweise Einrichtung beworben. Die Senatsverwaltung hat jedoch entschieden, solche Zonen 2014 zunächst in der Bergmannstraße in Kreuzberg und der Maaßenstraße in Schöneberg einzuführen. Bestandteil der Fußgängerstrategie ist ebenso die vermehrte Einrichtung der Zebrastreifen.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
Kommentare