Ortsteil entstand vor 150 Jahren: <b>Friedenau:</b> Erkundungen beim Jubiläumsspaziergang mit der Bürgermeisterin

In der Niedstraße 13 lebte der Schriftstelle Günter Grass. | Foto: Foto: Emmridet/Wiki/Berliner Kulturdenkmal/ID 09066254
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von Ulrike Martin

Vor 150 Jahren begann die Entstehungsgeschichte Friedenaus. Aus Anlass des Jubiläums lädt Bürgermeisterin Angelika Schöttler zu einem Spaziergang am 21. August ein. Wer dabei sein will, muss sich bis zum 31. Juli anmelden.

Begleitet wird die Bürgermeisterin von Peter Lemberg. Der Architekturhistoriker wird interessante Einblicke in die Entwicklung Friedenaus geben. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Berliner Ortsteilen geht Friedenau nicht auf einen historischen Ortskern zurück, sondern wurde neu gegründet. Nach dem Ende des Deutsch-Französischen Kriegs zogen mehr als 50 000 Menschen nach Berlin, es kam zur Wohnungsnot.

Am 9. Juli 1871 wurde der Landerwerb- und Bauverein auf Actien gegründet. Der Verein erwarb 550 Morgen Land des Ritterguts Deutsch-Wilmersdorf, das der Immobilienunternehmer Johann Anton Wilhelm von Carstenn-Lichterfelde ein Jahr zuvor erworben hatte Das erste Gebäude entstand an der ehemaligen Ringstraße, heute Dickhardtstraße. Der Grundstein für Friedenau war gelegt. Der Name stammt von Auguste Hähnel, der Ehefrau des Baumeisters Hermann Hähnel. Er sollte auf das Ende des Kriegs hinweisen. Zur selbstständigen Landgemeinde im Landkreis Teltow wurde Friedenau 1874. Ein Jahr später hatte Friedenau 1104 Einwohner, 1912 wohnten dort 43 000 Menschen. Die Gemeinde wurde gemeinsam mit der Stadt Schöneberg im Jahre 1920 nach Groß-Berlin eingemeindet.

Was kaum jemand weiß: Friedenau hatte laut der Enzyklopädie Wikipedia sogar eine eigene Hymne, entstanden um 1880, der Komponist ist unbekannt. Die Anfangszeilen: „Komm mit nach Friedenau, da ist der Himmel blau, da tanzt der Ziegenbock mit seiner Frau Galopp (…)."

Heute ist Friedenau geprägt von einer bunten Mischung aus Landhäusern und mehrgeschossigen Mietshäusern. Die Landhausvillen zogen in den vergangenen Jahrzehnten viele Künstler und Literaten an. So lebte der Schriftstelle Günter Grass von 1962 bis Anfang der 80er-Jahre in der Niedstraße 13.

Die Zahl der Teilnehmer des Spaziergangs ist aufgrund der Pandemie und der engen Straßen im Ortsteil begrenzt. Für Chancengleichheit soll die Verlosung von Plätzen unter allen Anmeldungen sorgen. Wer Friedenau erkunden will, schreibt mit vollem Namen und seiner Anschrift an: Pressestelle, John-F.-Kennedy-Platz 1, 10825 Berlin, oder schickt eine E-Mail an pressestelle@ba-ts.berlin.de. Weitere Informationen gibt es unter ¿902 77 34 99.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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