Ein zwei Meter großes Baby
Nachwuchs bei den Rothschild-Giraffen
Die ersten Sekunden nach der Geburt legt ein Giraffenbaby quasi im Flug zurück. Aus zwei Metern Höhe purzelte auch der neue Nachwuchs im Tierpark Friedrichsfelde ans Licht der Welt.
Es ist fester Bestandteil eines jeden Giraffenlebens: Während der Geburt ihres Nachwuchses pflegen die langhalsigen Paarhufer zu stehen; schließlich müssen sie in der Wildnis jederzeit in der Lage sein, bei Gefahr das Weite zu suchen. Auch Rothschild-Giraffe Amalka (5), die am 3. November nach 467 Tagen Tragzeit ihr erstes Junges im Tierpark zur Welt brachte, bildet da keine Ausnahme.
Das 1,82 Meter große Giraffen-Mädchen überstand den Sturz unbeschadet, es landete sicher im Stroh des Stalls und musste dann umgehend lernen, selbst zu stehen. Nur so gelangt ein Jungtier an die lebensnotwendige Milch der Mutter. Voraussichtlich acht Monate wird die „kleine“ Giraffe nun von Amalka gesäugt, bevor sie sich ausschließlich fester Nahrung – wie Heu, Blättern und Zweigen – zuwendet. Wie für die Tiere typisch hat Vater Jabulani (6) nichts mit der Aufzucht zu tun. Erst mit ungefähr fünf Jahren gelten Weibchen als ausgewachsen, dann erreichen sie eine Höhe von bis zu 4,50 Metern.
Bedrohte Riesen
Seit 2016 stehen die Savannen-Bewohner mit der unverkennbaren Fellzeichnung auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN), sie sind als „gefährdet“ eingestuft. „Durch große Lebensraumverluste, aber auch durch Wilderei, sind die Giraffen-Bestände in Afrika in den vergangenen 30 Jahren um rund 40 Prozent gesunken“, sagt Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem.
„Zum Schutz dieser höchsten Säugetiere unserer Erde unterstützen Zoo und Tierpark Berlin ein Artenschutzprojekt in Tansania, das unter anderem die Schulbildung vor Ort fördert. So soll die Bevölkerung für den Umweltschutz sensibilisiert werden.“ Eine Säule des Projekts sei darüber hinaus auch die genaue Beobachtung und Dokumentation der Giraffenpopulation, um wichtige Schutzmaßnahmen ableiten zu können.
Hallo, Besucher
Amalka und ihr Junges haben die ersten Tage nach der Geburt ausschließlich im Stall verbracht. Erst, wenn der Nachwuchs kräftig genug ist, dürfen sie zum Rest der Herde. In ihrem natürlichen Lebensraum bringen Giraffen-Mütter ihre Jungtiere immer abseits der Herde zur Welt.
In diesen Tagen könnte es soweit sein, dass Mutter und Kind auch für die Besucher des Tierparks zu sehen sind. Neben Amalka, Jabulani und dem noch namenlosen Nachwuchs leben derzeit fünf weitere Rothschild-Giraffen in der Friedrichsfelder Anlage. In den kommenden Wochen wird der Tierpark gemeinsam mit dem Paten der kompletten Herde, der Wohnungsbaugesellschaft Howoge, einen Namen suchen.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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