Für Normalverdiener kaum bezahlbar
Wer sich in Friedrichshain-Kreuzberg noch eine Wohnung leisten kann
Trotz Gegenmaßnahmen wie Vorkaufsrecht oder dem geplanten Mietendeckel bleibt Friedrichshain-Kreuzberg ein teures Pflaster für Bewohner. Insbesondere für solche, die neu herziehen wollen.
Zu diesem Ergebnis kommt jetzt auch eine Studie der Umzugsplattform "Nestpick". Sie untersuchte nicht nur die aufgerufene Miethöhe in zahlreichen Metropolen der Welt, sondern auch das verfügbare Einkommen der Interessenten. Daraus ergab sich dann, wie viel jemand verdienen muss, um seine Wohnung zu bezahlen.
Etwa in Friedrichshain, das in Berlin als teuerstes Pflaster für Singleappartements ermittelt wurde. 16,85 Euro würden hier aktuell als durchschnittlicher Quadratmeterpreis für eine Einzelperson fällig. Bei einer zugrunde gelegten Wohnungsgröße von 50 Quadratmetern müsste diese Person mindestens über ein Bruttoeinkommen von etwas mehr als 2800 Euro verfügen. In Kreuzberg liegt der Wert mit 15,72 Euro etwas darunter. Dafür wären rund 2600 Euro Monatsgehalt nötig.
Eine Familie müsste wiederum in beiden Ortsteilen rund 5200 Euro brutto zur Verfügung haben. Zumindest beim vorgestellten Fallbeispiel einer 105 Quadratmeter Wohnung und dem sowohl in Friedrichshain als auch in Kreuzberg verlangten Preis von 14,93 Euro pro Quadratmeter.
Wie sehr diese Zahlen auch vom Berliner Mittelwert abweichen, zeigt die Studie ebenfalls. Für die Friedrichshainer Singlewohnung wären knapp 39 Prozent mehr zu bezahlen als im Durchschnitt der Stadt. In Kreuzberg sind es rund 30 Prozent. Zunehmend gentrifizierte Viertel, wie speziell in Friedrichshain, würden deshalb bei den Wohnungskosten inzwischen an der Spitze liegen, ist eine weitere, in diesem Fall nicht ganz überraschende Erkenntnis der Studie. Sie kommt desweiteren zu dem Schluss, dass es nicht nur zwischen einzelnen Bezirken, sondern teilweise sogar in nicht weit voneinander entfernten Quartieren sehr große Preisunterschiede gibt.
Im weltweiten Vergleich gehöre Berlin noch immer zu den mietgünstigsten Metropolen, wird ebenfalls erwähnt. Der Bezieher eines Mindestlohns müsste in der teuersten Gegend der Hauptstadt 96 Stunden arbeiten, um seine Wohnung zu finanzieren. In Paris dagegen 153 Stunden. Was aber auch hier heißen würde, dass mehr als die Hälfte der Arbeitszeit und damit des Einkommens für die Miete aufgewendet wird.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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