Bezirk rechnet 2015 mit doppelt so vielen Genehmigungen wie im Vorjahr
Friedrichshain-Kreuzberg. Im vergangenen Jahr hat der Bezirk Baugenehmigungen für rund 1000 neue Wohnungen erteilt. Diese Zahl wird sich in den kommenden zwölf Monaten ungefähr verdoppeln.
"Wir rechnen mit ungefähr 2000 Genehmigungen", sagt Baustadtrat Hans Panhoff (Bündnis 90/Grüne). Das liegt vor allem an einigen Großvorhaben, mit denen 2015 begonnen werden soll. Zum Beispiel die beiden jeweils 90 Meter hohen "Max und Moritz"-Türme, die am westlichen Rand des Anschutz-Geländes entstehen. Allein dort wird es rund 500 neue Appartements geben. Ähnlich hoch liegt die Zahl beim neuen Quartier auf dem Freudenberg-Areal.
Auf dem Gelände des Postscheckamtes am Halleschen Ufer sind sogar 800 bis 1000 Wohnungen geplant. Nicht alle, aber möglicherweise ein Teil von ihnen könnte ebenfalls bereits 2015 genehmigt werden. Dazu kommt weiterer Wohnungsbau, etwa rund um den Postbahnhof oder auf dem bisherigen Gelände der Firma Zapf an der Köpenicker Straße.
Auch in den kommenden Jahren werde der Wohnungsbau eine wichtige Rolle spielen, erklärte der Stadtrat. Nach jüngsten Prognosen wachse die Bevölkerung von Friedrichshain-Kreuzberg bis zum Jahr 2025 um weitere 20 000 Menschen. Das bedeute einen zusätzlichen Bedarf von mindestens 10 000 Wohnungen. Ein Großteil davon soll im bereits vorhandenen Bestand realisiert werden. Wie bereits berichtet, kam eine vor Kurzem vorgestellte Analyse zu dem Ergebnis, dass es im Bezirk noch ein großen Potenzial beim Ausbau von Dachgeschossen gibt. Im optimalen Fall wären allen hier bis zu 6000 neue Wohnungen möglich. Dazu könnten in manchen Gebieten Gebäude um ein bis zwei Stockwerke erhöht oder Quartiere verdichtet werden.
Alle diese Ideen zusammengerechnet, gäbe es in Friedrichshain-Kreuzberg noch Platz für knapp 20 000 weitere Wohnungen. Nicht überall, wo das theoretisch möglich ist, sollen sie aber realisiert werden. Ein neues Wohnviertel auf dem RAW-Gelände an der Revaler Straße will Panhoff ebenso wie die BVV und eine Bürgerinitiative verhindern. Schon allein die zu erwartenden Lärmprobleme zwischen den bisherigen Nutzern und den neuen Bewohnern würden dem entgegenstehen.
Thomas Frey / tf
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