Schulanmeldungen in Friedrichshain-Kreuzberg bestätigen bekannten Trend
Einige sind stark nachgefragt und müssen Bewerber abweisen. In anderen wäre noch genügend Platz.
Dieses Bild boten die weiterführenden Schulen im Bezirk bereits in den vergangenen Jahren. Und es hat sich nach den Anmeldungen für das Schuljahr 2018/19 erneut bestätigt. Sie fanden zwischen 13. und 23. Februar statt. Ergebnis: Es gibt die üblichen Verdächtigen, im Positiven wie im Negativen.
Einmal mehr sehr angesagt waren fast alle Gymnasien. Das Andreas-Gymnasium wurde 114 Mal als Lieblingsschule genannt. Es gibt dort aber nur 96 Plätze. Beim Hermann-Hesse-Gymnasium stehen ebenfalls 96 Angeboten 125 Interessierten gegenüber. Im Dathe-Gymnasium sind es 85, aufgenommen werden können 64. Auch die 128 Plätze im Leibniz-Gymnasium sind zu wenig für die dortige Nachfrage. 172 Mal wurde diese Schule als Erstwunsch genannt.
Ganz unterschiedlich ist das Bild dagegen bei den Sekundarschulen. Bei ihnen sticht, wie ebenfalls bereits in der Vergangenheit, vor allem die Ellen-Key-Schule heraus. Sie hat 180 Anmeldungen bei 104 verfügbaren Plätzen.
23 Anmeldungen für 75 Plätze
Zahlen, von denen andere Sekundarschulen nur träumen können. In die Georg-Weerth-Schule könnten 75 künftige Siebtklässler aufgenommen werden. Dorthin wollen aber nur 48. Lediglich 27 Interessierte fand die Hector-Peterson-Schule und 23 die Ferdinand-Freiligrath-Schule. Beide hätten Kapazitäten für bis zu 75 Schüler.
Auch wenn die Ausreißer nach oben und unten häufig die Gleichen sind, heißt das nicht, dass sich überhaupt nichts ändert. Das beste Beispiel dafür ist die Refik-Veseli-Schule. Bis vor einigen Jahren hatte auch sie eine relativ geringe Resonanz. Das hat sich inzwischen völlig geändert. Auf die 75 Plätze haben sich aktuell 106 Schüler beworben. Die Wende gelang nicht zuletzt deshalb, weil es an der Refik-Veseli-Schule inzwischen auch eine Oberstufe gibt. Die zumindest vorhandene Möglichkeit, dass ihre Kinder an einer Sekundarschule Abitur machen können, bleibt ein wichtiges Kriterium für die Auswahl.
Auch wenn es nicht überall gleich durchschlägt. An der Emanuel-Lasker-Schule geht das inzwischen auch, sie hat aber noch etwas Luft nach oben. Konkret: 91 Anmeldungen bei 100 Plätzen.
Ganz unterschiedlich ist die Situation auch bei den beiden Gemeinschaftsschulen im Bezirk. Während sich bei der Lina-Morgenstern-Schule nur 59 Bewerber für die 100 verfügbaren Plätze interessierten, ist die Carl-von-Ossietzky-Schule völlig überlaufen. 206 Schüler wollen dort unterrichtet werden. So viele wie an keiner anderen Oberschule im Bezirk. Aufgenommen werden können aber nur 144.
Überall dort, wo die Nachfrage das Angebot übersteigt, beginnt jetzt die Vergabelotterie. 60 Prozent der verfügbaren Plätze werden nach dem Notendurchschnitt vergeben. Zehn Prozent sind für Härtefälle reserviert, der Rest wird verlost. Endgültige Klarheit gibt es in vielen Fällen erst im Mai.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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